12.09.2018

Über den Einsatz nichtpermanenter Filler zur Harmonisierung im Gesicht

Wer sich das Gesicht verschönern lassen will, sei es zur Beseitigung von Gesichtsfalten durch Unterspritzung, sei es durch Zugabe von Volumen in Gesichtspartien, die eingefallen wirken, hat heutzutage eine große Auswahl an Fillern und unterschiedlichen Präparaten von diversen Herstellern, mit unterschiedlichen Inhalts- oder Wirkstoffen. Nicht immer fällt die Wahl leicht, denn kaum jemand hat die Möglichkeit, das ständig wachsende Angebot an Fillern, die von der Kosmetikindustrie bereitgestellt werden, zu überblicken, die einzelnen Produkte anzuwenden, zu testen und gegebenenfalls miteinander zu vergleichen. Um zum Erzielen guter Ergebnissen - bei gleichzeitig möglichst geringen unliebsamen Nebeneffekten - dennoch auf Nummer sicher zu gehen, sollte sich darum einem Fachmann anvertrauen, der als Behandler hinreichend Erfahrung sammeln konnte und auf eine Palette bewährter Produkte zurückgreifen kann. Sich kompetent beraten zu lassen, ist jedenfalls zum Erreichen guter Resultate dringend zu empfehlen.

Was soll bei der Wahl der Filler beachtet werden?

Zu allererst sollte man nicht unbedingt ein No-Name-Produkt, das gerade beworben wird und preislich attraktiv erscheint, ohne vorhergehende genaue Abwägung des Pro und Contra verwenden. Besser fährt man zumeist, bewährte Produkte seriöser Hersteller auswählen, auch wenn sie dafür meistens teurer sind. Es sollten außerdem auch nur solche Filler eingesetzt werden, zu denen es ausreichend Untersuchungen und Studien gibt (die auch publiziert worden sind, d.h. bei denen die Ergebnisse nachprüfbar sind). Dabei muss einerseits die Wirksamkeit genau belegt sein, andererseits müssen auch die Risiken hinreichen benannt werden. Bei Produkten namhafter Hersteller muss man in der Regel zwar einen höheren Preis in Kauf nehmen, doch hat man dafür ein zuverlässiges Präparat mit verlässlichen, gleichbleibenden Eigenschaften, bei dem man auch hinsichtlich der Dosierung nicht experimentieren muss, sondern zielgenau behandeln kann. Als wichtig ist auch zu erachten, dass ein Hersteller einen wissenschaftlichen Beirat bzw. eine konkrete, kompetente Ansprechstelle benennen kann, an die man sich bei eventuell auftretenden Problemen wenden kann.

Die Hyaluronsäure-Filler der neuen Generation

Der überwiegende Teil heutzutage eingesetzter Filler beruht auf Hyaluronsäure. Es handelt sich hier um ein Polysacharid, das in Kettenform polymerisiert ist. Es ist eine Substanz, die auch vom menschlichen Körper hergestellt wird, und die im Organismus jedes höheren Lebewesens in identischer Form vorkommt. Hyaluronsäure hat die Eigenschaft, die sie umgebende Körperflüssigkeit in hohem Maße zu binden. Sie wird im Verlauf des Alterungsprozesses jedoch vom Körper stetig abgebaut: Mit 60 hat ein Mensch durchschnittlich nur noch 10% der ursprünglichen Hyaluronsäure-Konzentration in seiner Haut. Dieser Umstand trägt dazu bei, die Haut schlaff und welk erscheinen zu lassen. Zur Volumenvermehrung kann der Haut mittels Unterspritzung fehlende Hyaluronsäure wieder zugeführt werden. Bei den heutzutage hergestellten Hyaluronsäure-Präparaten handelt es sich jeweils um synthetisch hergestellte, chemisch reine (also nicht verunreinigte) Polysacharidketten. Es wurde herausgefunden, dass Hyaluronsäure umso schneller vom Körper abgebaut wird, je kürzer die Molekülketten sind. Damit sie möglichst lange in der Haut verbleiben und dort ihre positive Wirkung entfalten können, wurde nach Wegen gesucht, die Hyaluronsäure vor dem natürlichen Abbau durch Verstoffwechselung zu schützen. So wurde herausgefunden, dass durch ein bestimmtes Verhältnis von kurzen und langen Molekülketten ein Quervernetzungsmuster entstehen kann, wobei die Hyaluronsäure wesentlich stabiler wird im Vergleich zur einfachen, „linearen“ Kettenform. Im Fachjargon spricht man von der sogenannten Vycross-Technologie. Jeder Hersteller hat seine eigene Rezeptur und sein eigenes Mischverhältnis von lang-und kurzkettiger Hyaluronsäuren. So gibt es eine Vielzahl von ganz bestimmten, verschiedenen Formen der Gelmatrix – mit unterschiedlichen Eigenschaften. Dadurch ist ein zielgenauen Einsatz für unterschiedliche Zwecke möglich. Generell lässt sich sagen, ein Filler wird umso langlebiger, je stärker quervernetz er ist. Mit steigendem Quervernetzungsgrad wird er jedoch auch visköser, d.h. zähflüssiger und dadurch schwerer injizierbar.

Was zeichnet einen guten Hyaluronsäure-Filler aus?

Bei einem Filler muss auf vieles geachtet werden: Zu einen soll er hinreichend gut einspritzbar sein, also in adäquater Weise an seinen Zielort injiziert werden können. Somit darf er nicht zu zähflüssig sein. Zum anderen soll er an der Stelle im Gewebe, an die er unterspritzt wird, gut haften und sich nicht verrutschen. Letztlich soll er möglichst schwer abbaubar sein, damit das Ergebnis lange erhalten bleibt. Einen idealen, universell einsetzbaren Filler gibt es nicht. Doch bei vielen der heute angebotenen Präparaten ist ein guter Kompromiss zwischen noch genügender Fluidität (d.h. noch gewährleistet Einspritzbarkeit) und hoher Quervernetzung (d.h. guter Haftung und langer Haltbarkeit) erzreicht worden. Ein guter Filler soll eine geschmeidige Textur haben und sich der Gesichtsform gut anpassen. Er soll gut modellierbar sein. Dadurch fühlt er sich angenehm an und führt gleichzeitig zu einem guten Ergebnis. Ein Markenfiller hält mittlerweile mindestens 18 Monate, meist sogar länger als vom Hersteller angegeben. Ein guter Filler ist synthetisch hergestellt und zeichnet sich durch hohe Reinheit aus, so dass bei seiner Anwendung Allergien ausgeschlossen sind. Zu beachten ist, dass es für jede Faltenart und für jedes Behandlungsziel hinsichtlich einer Gesichtsmodellage unterschiedliche Filler-Typen und Fillerklassen gibt, die sich mit ihren speziellen Eigenschaften für ganz bestimmte, konkrete Behandlungszwecke besonders gut eignen. Um eine gute Wahl zu treffen, ist eine eingehende Beratung durch einen fachmännischen ärztlichen Behandler hilfreich.