Behandlung von Hyperhidrose mit Botulinumtoxin 

Hyperhidrose ist der medizinische Ausdruck für krankhaft vermehrtes Schwitzen (griechisch: hyper = zu viel, hidros = Wasser). Manche Menschen schwitzen am ganzen Körper übermässig stark (generelle Hyperhidrose). Andere schwitzen nur an einzelnen Körperstellen übermässig (lokalisierte Hyperhidrose) - meist in den Achselhöhlen (axilläre Hyperhidrose) , an Händen oder Füßen (palmoplantare Hyperhidrose) oder im Gesicht. Dabei geht die produzierte Schweißmenge über das für die Wärmesteuerung (Thermoregulation) benötigte Maß hinaus.

Häufig finden sich fließende Übergänge zwischen normalem und krankhaftem Schwitzen. Hyperhidrose ist nicht mit normalem Schwitzen vergleichbar: Der Schweiß fließt so stark, dass Hemden ständig Flecken haben, das Gesicht meist schweißnass erscheint oder die normale Funktion der Hände beeinträchtigt ist. Die Betroffenen leiden erheblich unter dem Schwitzen und sind oft in ihren beruflichen und privaten Aktivitäten massiv eingeschränkt. Ca. 1 - 2% der Menschen leiden darunter. Männer produzieren übrigens etwa doppelt so viel Schweiß wie Frauen – sowohl als Gesunde als auch bei Hyperhidrose.

Menschen mit Hyperhidrose leiden unter den Symptom mehr, als sich das Gesunde vorstellen können. Wer ständig nasse Hände hat, meidet aus Angst vor dem Händeschütteln den Kontakt mit Menschen; die Partnersuche ist dabei ein besonders großes Problem. Ein nasser Händedruck ist oft unangenehm, suggeriert Unsicherheit und Ängstlichkeit. Seelische Probleme durch Hyperhidrose sind meist nicht Auslöser, sondern Folge des extremen Schwitzens. Tropfnasse Hände erschweren den Umgang mit Werkzeugen, Papier, Metallen oder Schreibgeräten. Die Berufswahl ist dadurch eingeschränkt. Achselschweiß wird oft als Zeichen von Aufregung und Unsicherheit gedeutet – kein karriereförderlicher Zustand für einen ehrgeizigen Angestellten, der beruflich weiterkommen will, aber unter Hyperhidrose leidet. Oft entsteht ein Teufelskreis: Die Angst vor dem nächsten Schweißausbruch führt wieder zum gefürchteten Schwitzen.

Botulinumtoxin gegen Hyperhidrose

Die Entwicklung von Botulinumtoxin als Medikament hat die Behandlung der Hyperhidrose revolutioniert. Die Schweiß-Blockierung durch Botulinumtoxin ist natürlich nicht die erste Maßnahme bei Schwitzproblemen, denn dafür sind die Kosten zu hoch. Nur wenn andere, weniger teuere Maßnahmen erfolglos waren, sollte man zu Botulinumtoxin oder einem der anderen, zugelassenen Medikamente greifen.

Botulinumtoxin wird in die Haut an die Schweißdrüsen gespritzt. Da die Einstiche in die Haut an Händen oder Füßen relativ schmerzhaft ist, wird eventuell eine örtliche Betäubung durchgeführt; meist genügt eine Vereisungsbehandlung ohne Spritze oder eine einstündige Vorbehandlung mit einer schmerzlindernden Creme.

Wie läuft die Behandlung genau ab?

Nach Desinfektion der Haut wird in die Haut an mehrere Punkte eine kleine, genau berechnete Menge des Botulinumtoxin eingespritzt. Den Behandlungseffekt beginnt man ab dem zweiten Tag danach zu bemerken. Die volle Wirkung tritt nach 10 - 14 Tagen ein. Die behandelten Regionen sind dann 4 - 6 Moante trocken, danach muss wieder gespritzt werden.

Kontakt

Wenn Sie gerne ein persönliches Beratungsgespräch vereinbaren und mehr über die Behandlung der Hyperhidrose mit Botulinumtoxin erfahren möchten, dann kontaktieren Sie uns. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage.

Eine weitere Behandlungsmethode der Hyperhidrose ist die operative Schweißdrüsenabsaugung.