Faltenbehandlung mit Botulinumtoxin A (Botox)
Botulinumtoxin A wird von Laien auch "Schlangengift" genannt, heißt aber richtig übersetzt "Wurstgift". Das Neurotoxin bietet die Möglichkeit der Behandlung von mimischen Falten, also Falten, die durch die Kontraktion von Gesichtsmuskeln entstehen. Bei allen anderen Behandlungen der mimischen Falten handelt sich um sogenannte "Off-Label" Botox-Behandlungen, welche durch den Arzt auf eigene Verantwortung durchgeführt werden. Die Patienten müssen nach einer gründlichen Aufklärung über die Nebenwirkungen des verschreibungspflichtigen Medikaments Botox, unterschreiben, dass sie auf eigene Verantwortung und auf eigenen Wunsch die Botox-Behandlung durchgeführt haben.
Faltenbehandlung mit Botulinumtoxin A
Vor einer Behandlung sollte eine ausführliche Aufklärung über Botulinumtoxin A erfolgen. Es sollten blutverdünnende Medikamente abgesetzt werden, um Blutergüsse in der Haut zu vermeiden. Die Behandlung findet im Sitzen statt und dauert ca. 5 Minuten. Je nach Region werden 5-30 Stiche gesetzt. Die Injektion ist nicht schmerzlos.
Individuelle Dosisfindung
Die Dosis für eine Botox-Behandlung ist je nach Person unterschiedlich, denn sie hängt von der Stärke der Muskeln ab. Bei einem Mann mit starker mimischer Muskulatur wird viel mehr Botox benötigt als bei einer Person mit weniger stark ausgeprägter Muskulatur. Andererseits kommt es durchaus vor, dass bei einer Frau mit starker mimischer Muskulatur eine höhere Dosis benötigt wird als im Normalfall bei einem Mann. Weil die Dosierung so individuell ist, sollte bei der ersten Injektion die Botoxdosis lieber zu niedrig gewählt werden. Nach zwei Wochen ist ohnehin eine Kontrolle empfehlenswert, und dann kann bei Bedarf etwas nachgespritzt werden.
Nach der Botulinumtoxin A-Behandlung wird die Gesichtsregion gekühlt. Dieses führt zur schnellen Abschwellung. Die leichten Rötungen können sofort überschminkt werden. Innerhalb von 15 Minuten sind Sie wieder publikumsfähig.
Wie ist die Wirkung von Botulinumtoxin A?
Nach der Injektion von Botulinumtoxin zeigen sich erste Effekte in 2 - 3 Tagen. Das Wirkungsmaximum ist nach ca. 5-6 Wochen erreicht. Die Wirkung hält über 3 - 4 Monate an. Es wird bereits nach ca. 3 Monaten ein Beginn der Aktivität der mimischen Muskulatur beobachtet, die Falten werfen sich aber noch lange nicht.
Wissenswertes zu der Botox-Behandlung
Nebenwirkungen bei der Botulinumtoxin-Behandlung
Wie alle Arzneimittel kann Botulinumtoxin A Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Bei ungefähr 1 von 4 Behandelten können nach der Injektion von Botox Nebenwirkungen auftreten. Diese Nebenwirkungen können mit der Behandlung, dem Injektionsverfahren oder mit beidem zusammenhängen.
Nebenwirkungen, die möglicherweise mit der Verteilung des Toxins an vom Applikationsort entfernte Stellen in Zusammenhang stehen, wurden mit Botulinumtoxin sehr selten berichtet (z.B. Muskelschwäche, Schwierigkeiten beim Schlucken, oder Lungenentzündung durch versehentliches Verschlucken von Essen oder Flüssigkeit in die Atemwege). Die Injektion des Medikaments Botox wird bei Patienten mit einer Vorgeschichte von Dysphagie (Schluckstörung) und Schluckbeschwerden nicht empfohlen.
Generell treten Nebenwirkungen innerhalb der ersten Tage nach der Injektion auf und sind vorübergehend. Die meisten Nebenwirkungen, die bisher berichtet wurden, waren leicht bis mittelschwer. Eine Ausbreitung von Botulinumtoxin zu nahe gelegenen Muskeln ist möglich, wenn hohe Dosen, insbesondere im Nackenbereich, injiziert werden. Wie bei jeder Botox- Injektion, können im Zusammenhang mit der Injektion Schmerzen, Brennen, Stechen, Schwellungen und/oder Blutergüsse auftreten.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie sich Sorgen darüber machen.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen einer Faltenbehandlung / Faltenunterspritzung werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
- sehr häufig: 1 von 10 Behandelte
- häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100
- gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000
Sehr häufige Nebenwirkungen:
- Kopfschmerzen
Häufige Nebenwirkungen sind:
- Herabhängen des Oberlids,
- Hautrötung,
- lokalisierte Muskelschwäche,
- Gesichtsschmerzen.
Gelegentliche Nebenwirkungen sind:
- Infektion
- Angst
- Mißempfindungen
- Schwindel
- Entzündung des Augenlides
- Augenschmerzen
- Sehstörungen
- Übelkeit (Unwohlsein)
- trockener Mund
- Spannungsgefühl der Haut
- Schwellung (im Gesicht, im Augenlid und um die Augen)
- Lichtempfindlichkeit
- Juckreiz
- trockene Haut
- Muskelzuckungen
- Grippesymptome
- Schwäche
- Fieber
Die folgenden Nebenwirkungen wurden selten berichtet: Ausschlag, Nesselsucht, Juckreiz, verschiedene Arten von Hautausschlag mit roten Flecken, schwere allergische Reaktion (Schwellung, besonders des Gesichtes und der Atemwege, Atembeschwerden), Haarausfall, Ausfallen der Augenbrauen, Ohrgeräusche und schlechteres Hören. Allergische Reaktionen, Schluck-, Sprach- oder Atemstörungen wurden für andere Anwendungsgebiete von Botulinumtoxin Typ A selten berichtet. Suchen Sie sofort einen Arzt auf, falls solche Symptome nach der Behandlung mit Botox auftreten.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.
In der Hand des ungeübten Arztes führen Behandlungen mit Botulinumtoxin A zu nicht gewollten negativen Erscheinungsbildern, wie:
- herabhängende Mundwinkel, einseitiges Lachen, maskenhaftes Gesicht. Diese Veränderungen bilden sich zwar nach 6 - 12 Wochen wieder vollständig zurück, sind aber für die Dauer ihres Auftretens ein schreckliches Erlebnis, das es zu vermeiden gilt.
- an den Einstichstellen können gelegentlich kleine Blutergüsse auftreten
- außerdem können theoretisch Infektionen an den Einstichen entstehen, sind aber extrem selten
Maskenhaftes Gesicht nach der Botox-Behandlung?
Ich empfehle meinen Patientinnen und Patienten, immer nur so viel zu behandeln, dass ein großer Teil der Gesichtsmimik erhalten bleibt. Viele meiner Patienten wünschen allerdings ein starres Gesicht mit totaler Faltenglättung.
Wirkungsreduktion von Botulinumtoxin A
In seltenen Fällen kommt es zu einer Verminderung der Wirkung, meistens nach jahrelanger Anwendung. Viel häufiger ist das Gegenteil der Fall, d.h. dass nach wiederholten Botox-Behandlungen weniger Einheiten des Toxins nötig sind, um den gewohnten Effekt zu erreichen.
Allgemeine Infos zu Botulinumtoxin A
Wie wirkt Botulinumtoxin A?
Botox lähmt die Muskulatur durch eine Blockierung der Reizübertragung am Übergang (Synapse) von der Nervenzelle zum Muskel. Botulinumtoxin A blockiert die Rezeptoren, die für den Botenstoff Acetycholin empfänglich sind.
Botulinumtoxin A wird von Bakterien produziert.
Das Botulinumtoxin ist das Gift des Bakteriums Clostridium botulinum. Es ist verantwortlich für eine Lebensmittelvergiftung namens Botulismus. Insbesondere in verdorbenen Konserven vermehrt sich Clostridium botulinum und produziert Botulinumtoxin. Werden solche Inhalte gegessen, so kann es zu einer Lebensmittelvergiftung komnmen. Nach Stunden bis mehreren Tagen führt dies zu den typischen Symptomen des Botulismus: Kopfschmerzen, Schluckstörung, Sprachstörung Verstopfung, Doppeltsehen. Als Folge der Atemlähmung kann der Tod eintreten.
Geschichte zu Botulinumtoxin A
Das Wort Botulus bedeutet lateinisch Wurst und Botulinumtoxin bedeutet dann folgerichtig, Wurstgift. Verdorbene, mit dem Bakteriom Chlostridium botulinum verseuchte Wurstprodukte führten in früheren Jahrhunderten oft zu Vergiftungen. Der Arzt und Dichter Justinus Kerner (1786-1862) beschrieb dieses Phänomen als Erster im 19 Jahrhundert.
Zu Beginn wurde die Botox-Behandlung in der Neurologie und Augenheilkunde eingesetzt.
Wo wird Botulinumtoxin A eingesetzt?
- Faltenbehandlung mit Botulinumtoxin A (mittelstarke-starke Glabella-Falten)
- Übermäßiges Schwitzen unter den Achseln (Hyperhidrosis axillaris)
- Schielen
- Lidkrampf
- Blasenerkrankungen
- Muskeldystonie
- Schiefhals
Kontakt
Wenn Sie Fragen zur Faltenbehandlung mit Botulinumtoxin A haben oder einen Termin für eine persönliche Beratung vereinbaren möchten, dann nehmen Sie mit uns Kontakt auf. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage.