30.06.2014

Radiessse - ein Filler von MERZ Aesthetics

Radiesse, ein Produkt der Firma MERZ Aesthetics, ist ein vollständig abbaubarer, biologischer Filler. In der Hauptsache besteht Radiesse aus dem Biomaterial Kalziumhydroxylapatit, dem grundlegenden Baubestandteil von Knochen und Zähnen. In synthetischer Form wird diese Substanz schon seit zwei Jahrzehnten hergestellt und unter anderem in der Orthopädie oder Zahnmedizin eingesetzt. Als gelartiges Implantat ist Radiesse injizierbar. Es wird subdermal eingebracht und führt im Ergebnis zu einer lang anhaltenden Wiederherstellung fehlenden Volumens. Die Wirkung ist aber nicht permanent, sondern geht langsam wieder zurück. Radiesse wird vor allem in der Plastischen Chirurgie eingesetzt, vorwiegend im Gesichtsbereich, zum Aufbau des Weichgewebes.

Gibt es Gegenanzeigen?

Eine Anwendung von Radiesse soll unterbleiben bei einer bekannter Überempfindlichkeit, bei schlechter Wundheilung, bei Neigung zu verstärkter Narbenbildung, bei chronischen Entzündungen sowie bei einer systemischen Erkrankung. Radiesse darf nicht zu oberflächlich, d.h. nicht in die Epidermis (Oberhaut) eingespritzt werden und darf nicht in den Blutkreislauf oder in innere Organe gelangen. Ebenso auch nicht in infiziertes Gewebe. Seine Anwendung sollte auch bei einer Aspirin-Therapie oder bei einer Neigung zu allergischen Reaktionen unterbleiben. Sicherheitshalber sollte Radiesse während der Schwangerschaft und der Stillzeit nicht eingebracht werden. Zur Korrektur der Glabellafalte (Zornesfalte) ist Radiesse nicht vorgesehen. Am besten zur Wirkung kommt Radiesse in gut durchblutetem, gesundem Gewebe der Unterhaut.

Was muss bei Anwendung beachtet werden?

Zunächst muss subdermal genügend Weichgewebe im Injizierbereich vorhanden sein. Ganz wichtig ist, im zu behandelnden Bereich das Gewebe nicht zu überspritzen, denn einmal eingespritztes Radiesse kann nicht entfernt werden. Dafür kann Radiesse in einer Folgeinjektion problemlos hinzugefügt werden. Also sollte man im Zweifelsfall bei der Bemessung des eingeführten Volumens lieber vorsichtig sein. Ein moderater Schmerz oder eine kleine Schwellung an der Einstichstelle sind normale Reaktionen, ebenso ein leichter Juckreiz oder eine geringfügige Überempfindlichkeit. Solche Begleiterscheinungen gehen meist von selber innerhalb von zwei Tagen zurück. Sollten sich Knötchen bilden, so müssen sie behandelt oder gegebenenfalls entfernt werden.

Wie wird konkret vorgegangen?

Der Arzt muss den Gesichtsbereich, in dem Radiesse zur Anwendung kommen soll, sorgfältig untersuchen und prüfen, ob er sich eignet. Vorsichtig wird das Implantat dann in die richtige Hauttiefe injiziert. Dabei muss darauf geachtet werden, nicht in Blutgefäße zu spritzen. Zuerst wird Radiesse in die Subcutis (Unterhaut) bzw. tief in die Dermis (Lederhaut) eingebracht. Danach wird die Nadel langsam zurückgezogen und es werden weitere Schichten angelegt. Während der Einspritzung wird das Implantat durch Massieren geformt, um eine glatte Kontur zu erreichen.

Welche Gesichtsbereiche können durch Radiesse aufgebaut werden?

Radiesse eignet sich besonders gut zum Aufbau der Wangen. Aber auch an anderen Stellen des Gesichtes kann es angebracht werden. Voraussetzung dafür ist das Vorhandensein von genügend Weichgewebe, weil Radiesse dort, wo es injiziert wird, vollständig von körpereigenem Weichgewebe umgeben sein sollte. Radiesse eignet sich auch gut zur Behandlung der Mundwinkel sowie zum Aufbau des Kinns.

Was sollte man nach Behandlung beachten?

Um ein gutes Ergebnis zu erzielen, ist es ratsam, folgende unterstützende Maßnahmen zu treffen: Kühle Kompressen sind etwa 24 Stunden lang aufzulegen, außerdem sind Sonneneinwirkung oder UV-Einstrahlung einige Tage lang nach Möglichkeit zu vermeiden. Sollten Knötchen auftreten, so massiert man sie behutsam ein. Um den behandelten Bereich nicht zu strapazieren, sollte man versuchen, in den ersten Tagen nicht zu viel zu sprechen und auch möglichst wenig zu lachen, respektive die Mimik insgesamt wenig zu betätigen. Nicht ungewöhnlich ist nach dem Eingriff eine kleine Schwellung oder auch eine vorübergehende Taubheit. Normalerweise verschwinden Schwellungen spätestens nach 10 Tagen, Taubheitsgefühle im Verlauf von etwa 4 Wochen.