10.10.2018

Was zur Faltenbildung beiträgt und sie begünstigt; wo und wie Falten im Gesicht entstehen können

Gesichtsfalten tauchen im Laufe der Zeit in der einen oder der anderen Form bei jedem Menschen auf. Es gibt Personen, bei denen sie sich schon früh (manchmal bereits ab Mitte 20) bilden, bei anderen treten sie erst in späteren Lebensjahren zutage. Doch niemand bleibt gänzlich verschont von Falten. Denn die Haut verändert sich im Verlauf der Zeit, sie altert. In der sich verändernden Hautbeschaffenheit liegt die Ursache der Faltenbildung. Die faserigen Bestandteile der Lederhaut schrumpfen, das Kollagengeflecht verringert sich und verliert dazu auch an Elastizität. Gleichzeitig geht der Anteil an körpereigener Hyaluronsäure in der Haut deutlich zurück, wodurch weit weniger Gewebsflüssigkeit gebunden werden kann. Interzelluläre Zwischenräume werden somit nicht mehr in vollem Umfang ausgefüllt. Die sinkende Fähigkeit, die Haut prall mit Gewebsflüssigkeit zu füllen sowie ein gleichzeitig schwächer werdendes Bindegewebe führen zum Verlust von Spannkraft. Die Haut wird insgesamt dünner und empfindlicher. Und sie lässt sich dadurch auch viel leichter in Falten legen, als in ihrem Zustand in jungen Jahren. Verliert die oberflächliche Schicht (die Epidermis) dazu auch noch an Fettigkeit und Feuchtigkeit, wird sie trocken und schuppig, so trägt das zusätzlich zur Hautalterung bei. Je nach Lage im Gesicht haben Falten ihre jeweils eigene Ursache. Dabei spielen genetische Konstitution (bedingt durch Anlage) sowie individueller Lebensstil (die konkreten äußeren Umständen und „Strapazen“, denen man die Haut aussetzt) eine maßgebliche Rolle bei der Faltenbildung. So werden sich bei den einzelnen Personen Falten in unterschiedlicher Weise und an unterschiedlichen Stellen im Gesicht bilden. Und lebenszeitlich gesehen werden sie entweder bereits früher, oder erst in späterem Alter aufzutreten beginnen. Auch von ihrer Ausprägung her werden sie sich mitunter deutlich unterscheiden: Bei den einen Personen bilden sich nur Fältchen, Runzeln oder allenfalls mitteltiefe Falten aus, bei den anderen eher schon Furchen, Einkerbungen oder gar tiefe Rillen.

Was eine Faltenbildung verursacht

Übersteigen einwirkende Kräfte die Hautfestigkeit, so gibt gealterte Haut, relativ rasch nach und legt sich in Falten. Die wichtigste auslösende Ursache für Falten ist die Schwerkraft. Sie zieht ganze Gesichtsteile nach unten. Wenn die Bindegewebsfestigkeit nachgelassen hat, können sich diese irgendwann nicht mehr an ihrem ursprünglichen Ort halten, sondern sie  rutschen langsam immer weiter ab. Gewebesubstanz staut sich dann in unteren Bereichen an und faltet dort die Haut. Schwerkraftfalten entstehen also durch Ansammlung von herabsinkenden, massigen Gewebeteilen - zumeist im Wangenbereich oder am Hals. Eine andere, ebenfalls gängige Ursache für die Ausbildung von Falten liegt in der Gesichtsmuskulatur. Unbewusst kontraktieren sich bei bestimmten Gesichtsausdrücken mimische Muskeln in immer gleicher Weise. Weil unsere Mimik meistens nicht ruht, sondern in Bewegung ist, wird die Gesichtshaut immer wieder an denselben Stellen gedehnt bzw. gestaucht, was Spuren in Form von Falten hinterlässt. Bestimmte Gesichtsmuskeln können auch andauernde Spannungen aufbauen: Das führt dazu, dass eine sich dadurch bildende Falte ständig (und nicht allein bei einem bestimmten Gesichtsausdruck) zu sehen ist. Wie auch die durch Schwerkraft ausgelösten Falten, werden auch die mimischen durch eine dünner und schlaffer werdende Hautbeschaffenheit begünstigt. Falten können aber auch durch mechanische Einwirkung herbeigeführt werden. Wird das Gesicht im Schlaf häufig und über längere Zeit hinweg in gleicher Position ins Kissen gedrückt, entstehen sogenannte Schlaffalten. Sie können unregelmäßige Formen annehmen und bilden sich meist im Bereich von Mund und Wangen. Eine weitere Ursache für eine Faltenbildung besteht im Sonnenlicht, bzw. in der UV-Strahlung. Ist die Haut häufig und ausgiebig der Sonne ausgesetzt, wird nach und nach das tiefer gelegene Bindegewebe strapaziert und geschwächt. Veränderungen in der Oberhaut führen auf lange Sicht zur Entstehung von sogenannten aktinischen Falten, zumeist in Form von kleinen Knitterfältchen.

Wo bilden sich Falten?

Die unterschiedlichen Gesichtsfalten werden zumeist nach ihrem Entstehungsort benannt. Einige von ihnen führen manchmal auch umgangssprachliche Namen, die etwas mit ihrem Aussehen zu tun haben. Die wichtigsten Faltenarten stellen wir hier kurz vor und gehen dabei das Gesicht von oben nach unten durch.
Die Glabellafalte oder Zornesfalte bildet sich zwischen den Augenbrauen infolge einer starken Aktivität der angrenzenden Gesichtsmuskeln. Sie verleiht dem Gesicht einen strengen Ausdruck. Es ist eine mimische Falte, die mit Botulinumtoxin behandelt werden kann.
Die waagerecht entlang der Stirn parallel verlaufenden Stirnfalten gehören ebenfalls zu den mimischen Falten. Ausgelöst werden sie durch eine Anspannung der der Stirnmuskeln.
Weitere mimische Falten sind z.B. die Falten unter den Augen sowie solche, die sich durch das Zusammenkneifen der Augen um die äußeren Augenwinkel bilden – sehr treffend werden letztere umgangssprachlich auch Krähenfüße genannt.
Im Bereich zwischen den Augenwinkeln und dem Nasenrücken können sich die Nasenfalten bilden. Weil sie entfernt ans Aussehen eines Hasen erinnern, werden sie neudeutsch zuweilen auch Bunny-Lines (Hasenfalten) genannt.
Die Nasenlippenfalten oder Nasolabialfalten entstehen zwischen Nasenwinkel und Mundwinkel. Es sind Schwerkraftfalten, die sich tief ausprägen können. Behandelt werden sie durch Unterspritzung mit einem Filler.
Lippenfalten treten strahlenförmig auf, verstärkt an der Oberlippe. Es handelt sich bei ihnen um aktinische Falten, die sich infolge von häufiger Sonnenlichteinstrahlung bilden.
Mundwinkelfalten, volksmundlich auch Marionettenfalten, werden von der Schwerkraft ausgelöst und entstehen zwischen Mundwinkel und Kinn. Sie können mit einem Filler unterspritzt werden.
Kinnfalten bilden sich eher in reiferem Alter an Kinn und Unterkiefer. Sie haben oft ein pflastersteinartiges Aussehen.
Halsfalten können quer verlaufen, sie können sich ebenso auch längs über den Hals ziehen. Letztere nennt man scherzhaft auch Truthahn-Halsfalten.

Wie werden Gesichtsfalten behandelt?

Für jeden Hautfalten-Typus gibt es ein geeignetes Mittel, sie zu verkleinern oder sie sogar weitgehend zu beseitigen. Nicht selten bieten sich zwei oder mehrere, alternative Behandlungsmethoden an. Manchmal lassen sich zu Ergebnisverbesserung auch unterschiedliche Therapieansätze sinnvoll miteinander kombinieren. Als gängigste Methode, zumal bei Schwerkraftfalten, gilt die Faltenunterspritzung mit einem nichtpermanenten Filler. Bestimmte mimische Falten lassen sich hingegen durch eine Botulinumtoxin-Behandlung glätten. Ein Peeling eignet sich zur allgemeinen Hautstraffung; eine Lasertherapie bietet sich zur Behandlung von relativ oberflächlichen, kleineren Falten und Fältchen an. Gerne berate ich Sie individuell über bestehende Möglichkeiten einer Faltentherapie. Gemeinsam können wir eine auf Sie persönlich abgestimmte Behandlungsmethode zur Faltenbeseitigung herausfinden.