18.11.2014

Die Oberhaut ist der Alterung ausgesetzt

Den Beginn und das Voranschreiten des Alterns verrät ganz besonders die äußere, exponierte Hautschicht. Doch von Alterungserscheinungen sind alle Schichten der Haut betroffen. Das Altern ist ein nicht aufzuhaltender Prozess, der schleichend voranschreiten. Wie ausgeprägt die Veränderungen sind und wie rasch sie ablaufen, hängt von der individuellen Veranlagung ab, wird aber genauso auch von äußeren Faktoren wie Sonneneinwirkung, dem Ausgesetztsein schädigender Stoffe oder von mechanischer Strapazierung der Haut beeinflusst.

Was ist die Epidermis?

Die äußere, sichtbare Schicht der Haut wird Oberhaut oder Epidermis bezeichnet. Zum überwiegenden Teil besteht sie aus Korneozyten, das sind Keratinozyten, die nach außen hin wachsen und dabei zunehmend verhornen. Diese Hautzellen bilden sich durch Zellteilung in der Basalzellenschicht und wachsen langsam  nach außen, zur Hornschicht, wo sie abgeschliffen und als Schuppen abgetragen werden. Die Korneozyten sind ziegelsteinartig aufeinandergesetzt und mit Hornschichtlipden miteinander verbunden. Auf ihrer Wanderung nach außen verlieren sie allmählich den Zellkern, werden zunehmend starrer und flacher, d.h. sie verhornen. In der Epidermis unterscheidet  man von außen nach innen folgende Schichten: die Hornschicht, die Körnerzellenschicht, die Stachelzellenschicht sowie unten die Keimschicht. Die Epidermis der weiblichen Haut besteht aus etwa 14 - 20 Zellenlagen. Die männliche Oberhaut ist etwas dicker und bildet etwa 30 Zellenlagen.

Wie altert die Epidermis?

Sie wird zunehmend dünner. Die Retezapfen, die Ober- und Unterhaut miteinander verbinden, verringern sich und verschwinden schließlich ganz. Die Epidermis wird dadurch leichter verschiebbar und auch verletzlicher. Die Keim- oder Basalzellenschicht verliert an Substanz. Es können immer weniger Keratinozyten nachwachsen. Und immer weniger dieser Hautzellen wandern nach außen. Die Haut regeneriert sich entsprechend langsamer. Ihre Verletzbarkeit infolge von mechanischen Einwirkungen erhöht sich, und gleichzeitig verzögert sich die Wundheilung nach Verletzungen. Weil sich die Hornschichtlipide in ihrer Zusammensetzung verändern, wird die Haut trockener. Ihr schützender Wasser-Fett-Film bildet sich wegen einer verminderten Talg-und Schweissproduktion immer weniger aus. Dadurch wird die Haut reizbarer und verliert zunehmend ihre Schutzfunktion gegenüber Substanzen, die von außen einwirken. Die Langerhanszellen, Außenposten des Immunsystems in der Haut, nehmen ab. Dadurch wird die Immunabwehr geschwächt. Auch die Anzahl der Melanozyten verringert sich, und ihre Melaninproduktion nimmt ab. Als Folge vermindert sich der Schutz gegen Sonnenlicht, und die Haare werden grau. Unregelmäßig ausgeschüttetes Melanin führt außerdem zu Pigmentansammlungen - es entstehen Altersflecken.