05.07.2019

Das Hautbild bei Cellulite kann mittels Liposuktion verbessert werden

Der Begriff Cellulite ist wohl fast jeder Frau ab 30 geläufig. Nur schätzungsweise 20 % der Frauen sind von dieser nicht gerade ästhetischen Hautauffälligkeit nicht oder nur marginal betroffen.  Dieses weit verbreitete Hautphänomen äußert sich nur bei Frauen, in Form von größeren oder kleineren Dellen und Erhebungen auf der Haut, zumeist am Oberschenkel, an den Hüften, am Po, in weniger ausgeprägter Form auch an den Oberarmen und am Bauch. Es ist ein typisches Merkmal der Frauenhaut ab einem gewissen Alter, das einhergeht mit der guten Ernährungslage in unserer Gesellschaft, in der Nahrungsmittelknappheit ein Fremdwort geworden ist. einer. Im Volksmund wird dieses Hautbild gelegentlich auch „Orangenhaut“ genannt, weil es an die Unebenheiten auf der Schale dieser Frucht erinnert. Dabei handelt es sich nicht um eine Krankheit, sondern um ein harmloses, geschlechtsspezifisches, gleichwohl aber etwas unschönes Erscheinungsbild der Haut.

Welches sind Ursachen von Cellulite?

Hormonell bedingt und genetisch festgelegt, ist die weibliche Haut anders aufgebaut als die männliche. Das Bindegewebegeflecht in der Lederhaut ist bei Frauen in einer einzigen Richtung angeordnet, und daher elastisch und (in der anderen Richtung) dehnbar, dafür aber viel weniger fest als dasjenige der Männer, bei denen die Vernetzungen in beide Richtung verläuft. Dies hat sich so entwickelt, damit bei einer Schwangerschaft die extreme Überdehnung der Haut ohne Risse überstanden werden kann. Dazu enthält die weibliche Unterhaut auch bedeutend mehr Anteile an Unterhautfettgewebe als beim Mann, und das Fett ist im Allgemeinen bei Frauen auch viel oberflächlicher angesetzt. Übrigens ist zudem auch der Anteil von Fettgewebe an der Körpermasse bei Frauen höher als bei Männern. Sobald sich das Unterhautfettgewebe einigermaßen stark auffüllt, wird ein stetiger Druck im Gewebe aufgebaut. Dieser Druck verengt die Gefäße und hemmt nicht nur die Durchblutung, sondern behindert  auch den Lymphabfluss. Diese beide Auswirkungen verstärken sich gegenseitig: Eine schwache Durchblutung bewirkt auch eine verringerte Abpumpgeschwindigkeit, wodurch sich Gewebsflüssigkeit anstaut und wiederum die Durchblutung verschlechtert. Steigt der Druck im Gewebe, und ist gleichzeitig das Bindegewebe vergleichsweise schwach, so werden Teile des Fettgewebes durch die Lücken im Kollagengeflecht der Lederhaut hindurch nach außen gedrückt. Dieser Prozess schreitet je nach individuellen Gegebenheiten langsamer oder schneller voran und lässt Cellulite entstehen.

Kann Cellulite verhindert werden?

Sind die Ursachen, die zu Cellulite führen, erkannt, so liegen die Gegenmaßnahmen, die ergriffen werden um diesen Vorgang einzudämmen, eigentlich schon auf der Hand. Zuallererst muss getrachtet werden, das Bindegewebe der Lederhaut so zu stärken, um das Durchdrücken von Fettgewebeteilen nach außen zu erschweren. Das kann mittels Sport, regelmäßiger Bewegung und Gymnastik erreicht werden. Parallel dazu ist zu achten, durch angepasste, maßvolle Ernährungsweise das Unterhautfettgewebe möglichst nicht allzu voll werden zu lassen. Allein diese beiden Maßnahmen können das Entstehen von Cellulite bereits weit hinauszögern, das Entstehen unliebsamer Dellen merklich abbremsen bzw. bei schon eingesetzten Anzeichen von Cellulite das Hautbild sogar sichtlich zu verbessern. Zur weiteren Unterstützung ist es außerdem hilfreich, die Durchblutung zu stimulieren sowie den Lymphabfluss zu fördern. Diesbezüglich helfen endermologische Massagen, die möglichst regelmäßig erfolgen sollten. All diese Maßnahmen sollten am besten nicht erst dann erfolgen, wenn sich Cellulite bereits deutlich ausgeprägt hat, sondern sie sollten bereits im Vorfeld, vor Auftreten, getroffen werden. Denn wenn Cellulite bereits im Frühstadium bekämpft wird, wird dieses unschöne Hautbild auch viel langsamer fortschreiten. Bei einer allerdings bereits sehr ausgeprägten Cellulite sind diese unterstützenden Schritte leider nur noch bedingt zielführend.

Wie kann Cellulite bekämpft werden?

Einige Fachleute behaupten, gegen Cellulite sei kein Kraut gewachsen. Das wird so nicht stimmen, denn die bereits erläuterten Gegenmaßnahmen haben sehr wohl unterstützende Wirkung gegen dieses Hautbild, auch wenn sie bei fortgeschrittenem Stadium tatsächlich nicht merklich helfen können, das Cellulite-Erscheinungsbild zu verbessern. Bei ausgeprägter Cellulite ist dagegen die Liposuktion im Unterhautfettgewebe eine Bekämpfungsweise, durch die sich tatsächlich in nachhaltiger Weise optische Verbesserungen erzielen lassen. Zwar handelt es sich um einen operativer Eingriff, der unweigerlich auch gewisse Risiken birgt, der aber augenscheinliche Erfolge zeigt, sofern er fachgerecht durchgeführt wird. Operationstechnisch muss dabei getrachtet werden, das Fett tief genug abzusaugen, damit nicht tiefer liegendes Fettgewebe im Anschluss umso leichter hochrutschen kann. Parallel zur Fettabsaugung gilt es auch, einer gegebenenfalls bestehenden Bindegewebsschwäche entgegenzuwirken. Denn oftmals reicht es nicht aus, allein das Fettgewebe zu reduzieren. Ebenso ist es dringend anzuraten, eine regelmäßige Endermologie-Anwendungen durchzuführen, damit die Hautdurchblutung gefördert  und der Lymphabfluss verbessert wird. Nebenbei hat dies auch ein weiteres Abschwellen der Fettzellen zur Folge.

Was bewirkt eine Liposuktion bei Cellulite?

Im Bereich der Problemzonen wird also zur Eindämmung der Cellulite flächig und behutsam, in geeigneter Tiefe das Unterhautfettgewebe abgesaugt. Durch die Fettabsaugung wird Fettvolumen reduziert, gleichzeitig aber auch der Druck im Gewebe herabgesetzt, wodurch zusätzlich die Tendenz zum Durchdrücken der Fettzellen erheblich verringert wird. Insgesamt wird durch Liposuction übrigens auch eine bessere Durchblutung erreicht. Zu einer guten Operationstechnik gehört auch, dass dort, wo es Dellen gibt, vertikale Bindegewebsstränge mit der Skalpell-Kanüle durchtrennt werden, damit sich die Haut wieder anheben kann. Sind Vertiefungen besonders ausgeprägt, kann zu ihrer Nivellierung gegebenenfalls Eigenfett unterspritzt werden. Bei der Liposuktion wird außerdem danach getrachtet, dem Bindegewebe gezielt kleine Verletzungen zuzufügen. Diese Maßnahme regt das Kollagenwachstum an, wodurch sich das Bindegewebegeflecht regeneriert. Idealerweise wachsen Bindegewebe und Fettgewebe zusammen – dann können einzelne Fettgewebeanteile umso schwerer nach außen gedrückt werden. Es können sich dann auch weniger Fettgewebeinseln und Fettpolster isolieren, die die Ausbildung von Cellulite begünstigen. Nebenher wird auch die Haut gestrafft – ein zusätzlicher Faktor zur Verbesserung des Hautbildes. Das Ergebnis nach Fettabsaugung ist meistens sehr gut: Fettzellen drücken durch die Dermis kaum noch nach außen, und grobe Unebenheiten auf der Haut verschwinden weitgehend. Die Hautoberfläche glättet sich wieder. Meistens hält das Resultat über Jahre an.