03.06.2014

Der Stoffwechsel im Fettgewebe

Fettzellen können Fette speichern. Eingelagert sind sie im Bindegewebe, zumeist in der Unterhaut. Man findet sie aber auch im Bauchraum. Fettzellen stellen die Energiespeicher des Körpers dar. Wenn über die Nahrung mehr Energie (im Volksmund "Kalorien") zugeführt wird, als gerade benötigt wird, so werden die Nährstoffe in körpereigene Fette (Lipide) umgewandelt und in den Fettzellen gespeichert. Dieses Fett ist eine Reserve bei Nahrungsknappheit: In einem umgekehrten Prozess wird es dann abgebaut (verbrannt) und gibt dem Körper die nötige Energie.

Was ist Fettstoffwechsel?

Mit der Nahrung werden auch pflanzliche Fette aufgenommen, die vom Körper in ihre Bestandteile, die Fettsäuren zerlegt werden. Braucht der Körper Energie, werden sie sofort verbrannt. Wenn nicht, dann werden sie wieder zu Lipiden zusammengesetzt und in den Fettzellen eingelagert. Es können auch Kohlenhydrate, wie beispielsweise Glukose, in der Leber zu Fetten (Triglyceride) umgewandelt werden – dies aber nur dann, wenn der Körper den Energiebedarf gedeckt hat und ein Überschuss an Kohlenhydraten herrscht. Bestimmte Fette kann der Körper also selber erzeugen. Bei Energieüberschuss wird selbst dann Fett angesetzt, wenn die zugeführte Nahrung völlig fettfrei wäre. Fettlose Kost ist aber nicht empfehlenswert, denn der Körper braucht zum Zellaufbau bestimmte Fettsäuren, die er nicht selber synthetisieren kann (z.B. Omega-6- oder Omega-3-Fettsäuren). Solche Fettsäuren nennt man darum auch essentielle Fettsäuren.
Über die sogenannte Beta-Oxydation werden Fette vom Körper vestoffwechselt. Dabei wird Energie freigesetzt. Sofern sie nicht als Reserve angelegt werden, geschieht das mit den Fettsäuren aus der Nahrung , ebenso mit dem gespeicherten, körpereigenen Fett in dem Fall, wenn der Körper mehr Energie benötigt, als ihm zugeführt wird, und an die Reserven herangehen muss.

Wie wird der Fettstoffwechsel geregelt?

Das Fettgewebe hat besondere Eigenschaften. Es kann selber Botenstoffe und Hormone erzeugen, die den Appetit steuern und damit die Nahrungsaufnahme regeln - es verhält sich also ähnlich einem Organ. Wenn die Fettzellen gut gefüllt sind, wird Leptin ausgeschüttet, wodurch die Esslust verringert wird. Bei sinkendem Füllstand der Fettzellen gehen andere Signale aus, die bewirken, dass in der Magenschleimhaut Ghrelin gebildet wird, das wiederum den Hunger anregt. Auslöser ist allein die abnehmende Tendenz des Füllgrades bei den Fettzellen, und dies geschieht unabhängig davon, wie gut die Fettspeicher tatsächlich gefüllt sind. Heißhunger kann sich so bei einer Abmagerungskur einstellen: Zwar stehen dem Körper aus der Verbrennung der zur Genüge vorhandenen Fettreserven reichlich Energie zur Verfügung, das Ghrelin schlägt aber trotzdem Alarm und signalisiert dem Gehirn, diese Tendenz wieder umzukehren.

Wie nimmt das Fettgewebe zu?

Fettzellen enthalten einen abgeflachtem Zellkern und eine Vakuole. Lipide können in die Vakuole eingelagert werden, wobei sie sich diese mehr und mehr füllen kann und dabei wird immer praller wird. Eine Fettzelle kann das 200-fache ihrer ursprünglichen Größe erreichen. In dem sie umgebenden Bindegewebe wachsen benachbarte Fettzellen zu kleinen Tröpfchen zusammen – es entstehen traubenförmige Gebilde. Aber nicht nur in ihrem Umfang wachsen die Fettzelle, sondern auch ihrer Anzahl kann zunehmen. Denn es werden ständig neue hergestellt, und bei Nährstoffüberfluss besonders viele. Junge Fettzellen bilden sich an den Innenwänden der Blutgefäße, reifen heran und lösen sich bei überschüssiger Energie von der Gefäßwand ab. Dann werden sie ins Bindegewebe gespült und setzen sich neben anderen Fettzellen fest.

Kann das Problem Übergewicht mit Fettabsaugung gelöst werden?

Zunächst ist festzuhalten, dass sich Fettabsaugung sich nicht zur Verringerung größerer Fettmassen eignet, weil bei einer Sitzung höchstens 4 kg Körperfett entfernt werden können. Liposuktion eignet sich vielmehr für die Körperformung an ganz bestimmten Körperstellen, an denen die Fettpolster trotz Gewichtsabnahme durch Diät oder Sport nicht weggehen wollen. Bei der Fettabsaugung wird mit einem speziellen Gerät gearbeitet; eine Kanüle wird ins Fettgewebe eingführt und es wird durch mechanischen Einsatz erreicht, dass das Fett aus den Fettzellen heraustritt. Die vorher eingespritzte Tumeszenzlösung nimmt dann sowohl das Fett als auch zerstörte Fettzellen auf. Es entsteht eine Emulsion, die anschließend abgesaugt wird. Entfernt werden demnach sowohl das Fett, als auch Teile des Fettgewebes. Fettzellen wachsen aber nach, und sie setzen sich bei Überfluss an Kalorienzufuhr nachher genau in den Bereichen wieder an, aus denen sie vorher entfernt wurden. Fettabsaugung ist darum keine Dauerlösung bei Übergewicht. Vielmehr ist es sehr anzuraten, nach einem solchen Eingriff streng darauf zu achten, sich beim Essen zurückzuhalten, gesunde und kalorienarme Kost zu sich zu nehmen und sich auch genügend zu bewegen oder Sport zu betreiben. Der Energiehaushalt des Körpers sollte so im Gleichgewicht gehalten werden.