17.07.2017

Eine Botulinumtoxin-Behandlung hilft bei übermäßigem Schwitzen

Wer nicht selber von übermäßigem Schwitzen betroffen ist, kann sich nur schwer eine genaue Vorstellung drüber machen, wie belastend und unangenehm eine übersteigerte Schweißabsonderung sein kann. Ungefähr 2% der Menschen leiden in stärkerer oder weniger stark ausgeprägter Form am Krankheitsbild der Hyperhidrose. Bei dieser Krankheit produziert der Körper bedeutend mehr Schweiß, als er für die Regulierung der Körpertemperatur benötigt. Schweiß wird bei den meisten Menschen nur in einem Umfang erzeugt, der notwendig ist, um den Organismus vor einer Überhitzung zu schützen. Denn die hauptsächliche Auswirkung des Schwitzens besteht darin, dem Körper durch Verdunstungsenergie Wärme zu entziehen und ihn herunterzukühlen. Das geschieht bei körperlicher Anstrengung, aber auch z.B. wenn man zu warme Kleidung trägt bzw. bei erhöhter Raum- bzw. Außentemperatur. Personen, die unter Hyperhidrose leiden, schwitzen aber auch ohne einen solchen Anlass in erheblichem Maße. Dabei verläuft der Übergang zwischen noch normalem und bereits krankhaft übersteigertem Schwitzverhalten fließend. Das heißt, je nach abgesonderter Schweißmenge gibt es Abstufungen von eher milderen bis zu sehr aufgeprägten Formen der Hyperhidrosis.

Was kann man gegen Hyperhidrose unternehmen?

Bei den Betroffenen tritt ein Schweißausbruch in der Regel schon bei geringer körperlicher Bewegung ein. Er kann aber auch völlig unangekündigt, als Schub erfolgen. Männer sind von Hyperhidrosis schon allein darum weitaus stärker betroffen als Frauen, weil die ausgesonderte Schweißmenge bei ihnen, unter gleichen Bedingungen, etwa doppelt so hoch ist. Eher selten liegt die sehr starke Ausprägung einer generellen Hyperhidrose vor, nämlich wenn am gesamten Körper übermäßig stark geschwitzt wird. Diese kann nur in begrenztem Umfang bekämpft werden. Zumeist sind es beim Krankheitsbild Hyperhidrose jedoch nur bestimmte Körperregionen, an denen ein Zuviel an Schweißabsonderungen stattfindet. Sind es punktuelle Körperbereiche wie Achselhöhlen, Hände oder Füße, so ist eine effiziente Behandlung möglich, bei der die Symptome ganz oder zum überwiegenden Teil eingedämmt werden können. Ist die Ausprägung der Hyperhidrose eher moderat, dann können meistens bereits herkömmliche Mittel helfen, die Schweißmenge in einem erträglichen Rahmen zu halten. Reichen solche Methoden aber nicht hinlänglich aus, bzw. sind sie nur wenig erfolgreich, dann bietet sich eine Behandlung mit Botulinumtoxin an.

Wie wirkt Botulinumtoxin bei Hyperhidrose?

Sobald die Schweißdrüsen über das vegetative Nervensystem einen Reiz erhalten, beginnen sie, Schweiß zu produzieren. Der Nervenimpuls ist es also, der sie zur Schweißsekretion anregt. An diesem Punkt setzt die Botulinumtoxin-Behandlung an, denn es gilt, den vom vegetativen Nerv an die Schweißdrüse weitergeleiteten Reiz zu unterbrechen und dadurch den auslösenden Reflex zu unterbinden. Das geeignete Mittel hierfür ist das Botulinumtoxin. Es handelt sich um ein Nervengift, das einen Nerv vorübergehend lahmlegen kann, sofern es in unmittelbaren Kontakt zu ihm kommt. Wenn nun eine ausreichende Dosis Botulinumtoxin direkt an die Schweißdrüse gespritzt wird, so kann der vegetative Nerv den Nervenimpuls nicht mehr weiterleiten. Infolgedessen bleibt die Produktion von Schweiß an dieser Stelle komplett aus. Innerhalb von etwa vier bis sechs Monaten regeneriert sich jedoch der Nerv so weit, dass die Weiterleitung des Nervenreizes langsam wieder einsetzt. Dann müsste die Behandlung wiederholt werden.

Wie verläuft die Botox-Behandlung?

Bei der Behandlung der Hyperhidrose mit Botulinumtoxin muss jede einzelne Schweißdrüse mit einer winzigen Dosis gezielt unterspritzt werden. Somit sind in einer zu behandelnden Region mitunter ziemlich viele Einstiche notwendig. Zumal an Händen oder Fußsohlen kann ein Einstich ziemlich schmerhaft sein. Deshalb empfiehlt es sich, den zu behandelnden Bereich vor dem Einspritzen des Botulinumtoxin örtlich zu betäuben. Der Effekt einer Botox-Behandlung zeigt sich zeitversetzt, nach ungefähr zwei Tagen. Die volle Wirkung stellt sich etwas später, nach zwei Wochen ein. Das Schwitzen bleibt in den behandelten Regionen meistens komplett aus. Der Lähmungseffekt, den das Botulinumtoxin ausgelöst hat, hält mindestens vier Monate an. Sobald er abklingt, müsste nachgespritzt werden. Eine Botox -Behandlung kann darum teuer werden, denn sie ist nicht dauerhaft, sondern muss in gewissen Abständen wiederholt werden. Ich biete gegen Hyperhidrose auch eine alternative Behandlungsmethode an, mit der sich ein nachhaltiges, dauerhaftes Resultat erzielen lässt: die Absaugung der Schweissdrüsen mittels Saugkürettage.