08.05.2018

Übermäßiges Schwitzen kann zum Problem werden

Vorab sei gesagt, dass primäre Hyperhidrose eine genetisch bedingte Überfunktion der Schweissdrüsen ist, die nicht geheilt werden kann. Hingegen können die Auswirkungen dieser Krankheit reduziert und abgemildert werden. Um die Hyperhidrose als solche zu erkennen und um ihre Symptome möglichst sinnvoll zu bekämpfen, muss eine eingehende ärztliche Beratung stattfinden.

Beratung und Standortbestimmung

Unabdingbare Voraussetzung für die Wahl einer geeigneten therapeutischen Maßnahme bei übermäßigem Schwitzen ist immer ein Beratungsgespräch, das einer diagnostischen Standortbestimmung dient. Erst wenn das Krankheitsbild Hyperhidrose eindeutig erkannt ist, kann in einem zweiten Schritt die Suche nach den Gegenmitteln eingeleitet werden, die sich in diesem konkreten Fall anbietenden. Der behandelnde Arzt macht sich ein Bild davon, welches die Ursachen und welches die konkreten Auswirkungen des exzessiven Schwitzens sind, und er macht sich mit den Wünschen und Vorstellungen des Patienten vertraut. Nach eingehender Besprechung dessen, was getan werden kann, und nach genauer Abwägung des Pro und des Kontra, die es bei jeder der Behandlungsformen gibt, wird gemeinsam eine Lösung gesucht. Neben den voraussichtlichen Behandlungsergebnissen sowie den möglichen Risiken wird dabei auch die Kostenfrage zur Sprache kommen.

Anamnese und Diagnose

Die Behandlung der Hyperhidrose kann erst zustande kommen, wenn eine zuverlässige Diagnose gestellt wurde, denn auf eine solche baut jede weitere therapeutische Maßnahme auf. Eine Diagnose kann aber nur gestellt werden, wenn ihr eine umsichtige Anamnese vorangeht. Zu ermitteln wird sein, wann, an welchen Stellen und wie stark geschwitzt wird. Keinesfalls dürfen leichtfertig allein Symptome therapiert werden, ohne die wahre Ursache dafür erkannt zu haben, d.h. ohne die Zusammenhänge, die das Schwitzproblem bedingen, ursächlich eindeutig geklärt zu haben. Denn das kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen nach sich ziehen. Einzugrenzen ist, ob es sich um eine primäre Hyperhidrose oder um eine sekundäre Hyperhidrose handelt.

Sekundäre Hyperhidrose

Bei sekundärer Hyperhidrose ist das Schwitzen durch eine Krankheit oder einen gesundheitlichen Begleitumstand verursacht. Bei sekundärer Hyperhidrose muss daher die verursachende Krankheit und nicht das Schwitzen selber (das lediglich ein Symptom dieser Erkrankung ist) behandelt werden. Um eine Fehlbehandlung auszuschließen, müssen Anamnese sowie die gründliche Voruntersuchung durch den Arzt stattfinden, um gegebenenfalls die auslösenden Faktoren des übermäßigen Schwitzens zu ermitteln und dem komplexen Schwitzvorgang auf den Grund zu gehen. Allein wenn das extensive Schwitzen zuverlässig als eine primäre Hyperhidrose festgestellt wurde, können und dürfen Therapiemaßnahmen dagegen in die Wege geleitet werden.

Primäre Hyperhidrose

Sobald eine primäre Hyperhidrose diagnostiziert wurde und gleichzeitig die Möglichkeit ausgeschlossen werden konnte, dass eine andere Krankheit für das Schwitzen verantwortlich ist, wird im Beratungsgespräch die geeignete Therapieform gegen die ausgewählt. Das geschieht dadurch, dass gemeinsam besprochen wird, welche der sich alternativ anbietenden Behandlungsformen sich am besten eignen könnte. Dabei sind die Wünsche und Vorstellungen des Patienten bestmöglich in Einklang mit den voraussichtlich zu erzielenden Erfolgen zu bringen. Ich schlage den Patienten jeweils diejenige Therapie vor, die mir am erfolgversprechendsten ist. Dabei stehen für mich der Behandlungserfolg sowie die Zufriedenheit der Patienten immer im Vordergrund. Soweit es mir vertretbar erscheint, gehe ich auf die Wünsche der Patienten ein. Ziel ist es, eine bestmögliche Beseitigung des Schwitzproblems zu erreichen – und das, nach Möglichkeit ohne unliebsame Begleiterscheinungen.

Die beiden effizientesten Behandlungsmethoden

Es ist bekannt, dass etwa 80% der beobachteten primären Hyperhidrose die Achselzone betrifft. Entsprechend bin ich speziell auf die Therapiemaßnahmen gegen die Hyperhidrosis axillaris eingestellt, und habe mich mit der die Bekämpfung des Schwitzens in dieser Körperregion besonders intensiv befasst. So werden in meiner Praxis vorwiegend die beiden effizientesten Behandlungsformen gegen das Schwitzen unter den Achseln zu Anwendung kommen: die Anwendung von Botulinumtoxin und die Saugkürettage.