26.04.2019

Liposuktion zur Linderung von Symptomen beim Krankheitsbild Lipödem

Dicke, unförmig anschwellende Beine, pralle Oberarme und ein massiv anwachsender Po oder Hüftenbereich – in der äußeren Erscheinungsform ist das Lipödem kein sehr schöner Anblick. Dieses Krankheitsbild tritt ausschließlich bei Frauen auf. Jede der davon Betroffenen ist dabei einem zunehmenden Leidensdruck unterworfen, denn es handelt sich um eine fortschreitende, chronische  Krankheit. Auch heutzutage gibt es gegen sie noch keine wirksame Therapie, die ihre Ursachen beheben könnte. So besteht beim Lipödem bislang noch keine Möglichkeit einer Heilung. Dabei geht es nicht allein um eine fortwährende Verschlechterung der Körpersilhouette, ein schleichender Vorgang, der allerdings am Selbstbewusstsein betroffener Frauen nagen kann und psychisch sicherlich belastend ist. Krankheitsbedingt treten bei Lipödem massive Beschwerden auf, die sich allmählich verstärken und die Lebensqualität empfindlich einschränken können. Fettgewebe wächst kontinuierlich, Wasser staut sich an (vor allem in den Beinen), es bilden sich Blutergüsse und Hämatome. Nach und nach verhärtet sich die Haut, und sie wird zunehmend gegen Druck empfindlich: Schon bei Berührung können unangenehme Spannungsschmerzen auftreten. Die Empfindlichkeit gegen Schmerzen nimmt im Verlauf der Krankheit zu. Selbst das Sitzen oder das Gehen schmerzt und kann zum Martyrium werden. Die Bewegungsfähigkeit wird so nach und nach herabgesetzt und die Mobilität eingeschränkt. Besonders enttäuschend ist, dass z.B. Diäten, achtsame Ernährungsweise oder Sport beim Lipödem bedauerlicherweise keinerlei Erfolge zeigen: Mit Übergewicht hat diese Krankheit nichts zu tun.

Das Krankheitsbild bei Lipödem

Beim Lipödem handelt es sich um verstärkte Fettgewebsvermehrungen, die zumeist an den Extremitäten (Beinen, Oberarmen) sowie auch an Hüften und am Gesäß symmetrisch auftreten. Es ist eine sich fortwährend verschlechternde, fortschreitende, chronische Krankheit. Dabei finden Veränderungen in der Unterhaut der betroffenen Körperpartien statt: Fettgewebe wächst übermäßig stark allein an diesen Stellen – andere Körperregionen bleiben hingegen gänzlich verschont. Es ist demnach eine Verteilungsstörung des Fettgewebes. An den befallenen Stellen vermehren sich die Fettzellen durch Zellwucherung (Hyperplasie) und wachsen außerdem übermäßig stark an (Hypertrophie). Das außer Kontrolle geratene Wachstum im Fettgewebe behindert in zunehmender Weise nun auch die Funktionalität des Kapillarsystems in der Haut: Gewebsflüssigkeit kann nicht mehr normal abfließen und staut sich immer mehr an. Durch die Wassereinlagerungen vergrößert sich zusätzlich das Volumen im Fettgewebe.

Wie ist der Krankheitsverlauf bei Lipödem?

Noch sind die Ursachen dieser Krankheit leider nicht bekannt. Wahrscheinlich gibt eine gewisse genetische Veranlagung, an einem Lipödem zu erkranken. Oft bereits nach der Pubertät beginnt zunächst unmerklich eine Vermehrung von Unterhautfettgewebe, vor allem in den Beinen, die dann immer auffallender wird. Während Beine, Oberarme, oft auch Po oder Hüften im Verlauf der Jahre unaufhaltsam anschwellen, bleiben die restlichen Körperpartien meistens vergleichsweise schlank, so dass die Körperform mehr und mehr an Ausgewogenheit und Proportionalität einbüßt. Die Krankheit durchläuft mehrere Phasen, wobei im letzten Stadium sich die Haut schließlich verhärtet und verdickt, die Körperteile richtig unförmig werden und sich herabhängende Fettlappen bilden. Je nachdem, welche Körperbereiche besonders betroffenen sind und wie die individuelle Ausprägung ist, wird außerdem nach mehreren Lipödem-Typen unterschieden. Im frühen Stadium ist eine Diagnose des Lipödems noch vergleichsweise schwierig. Ähnliche Krankheitsbilder gibt es z.B. auch bei Phlebödem, bei Lipohypertrophie oder auch bei Lymphödem. Anders als bei diesen Krankheiten ist beim Lipödem der Auslöser stets eine unverhältnismäßig starke Vermehrung der Fettzellen in der Unterhaut mit Bildung von harten, knötchenartigen Strukturen. Verursacht durch Funktionsstörung im Kapillarsystem der Gefäße in der Subcutis, kommen nach und nach Wassereinlagerungen im Fettgewebe hinzu. Von diesen beiden Merkmalen, der starken Fettgewebsvermehrung verbunden mit Anstauung von Gewebsflüssigkeit, hat die Krankheit auch ihren Namen erhalten.

Therapieformen beim Lipödem

Je früher die Diagnose Lipödem gestellt wird, umso besser kann bereits im Frühstadium der Krankheit begonnen werden, Gegenmaßnahmen einzuleiten. Zwar lässt sich die Krankheit leider nicht wirksam bekämpfen, doch lassen sich die Symptome abschwächen. Das trifft vor allem auf Behandlungsmaßnahmen zu, mit denen versucht wird, eine übermäßige Wassereinlagerung im Gewebe zu verhindern. Dies sind die beiden konservative Therapieformen, die Lymphdrainage und Ausübung von Kompression. Dadurch wird die Ansammlung von Wasser im Gewebe erschwert, der Lymphabfluss unterstützt sowie auch der Druck gemindert, der durch Flüssigkeitsstauung entsteht. So tritt eine fühlbare Linderung von Schmerzsymptomen ein. Die Lymphdrainage sollte in regelmäßigen Abständen angewendet werden, und sie sollte ein Leben lang erfolgen. Bei Lipödem ist das Tragen von Kompressionsstümpfen hilfreich und begünstigt ebenfalls den Rückgang unliebsamer Symptome. Weil bei dieser Krankheit jedoch Fettgewebe beständig und anhaltend wächst und wuchert, kommt man nicht umhin, auf operativem Wege überschüssiges Fettgewebe und Fett zu entfernen um hier Abhilfe zu schaffen. Das geschieht am schonendsten durch Fettabsaugung im Tumeszenzverfahren. Durch Vibrationslipolyse lässt sich Fettgewebe gezielt und effizient  abtragen. Am besten eignen sich bei diesem Krankheitsbild sehr feine Kanülen, damit Blutgefäße nicht unnötig verletzt werden. Weil es sich bei Lipödem meistens um ein relativ großes Volumen an Fettgewebe handelt, muss die Liposuktion oft in mehreren, aufeinanderfolgenden Sitzungen durchgeführt werden. Um nachgewachsenes Fettgewebe zu entfernen ist es zumeist nach einigen Jahren erforderlich, diese Absaugzyklen zu wiederholen. Nach der Fettabsaugung werden die Beschwerden deutlich gelindert, die Beweglichkeit wird gebessert und auch die Spannungsschmerzen lassen nach. Gleichzeitig wird ein optisch gutes Ergebnis erreicht. Mittels Liposuktion wird eine sehr deutliche Verbesserung der Körperform erzielt.