19.05.2014

Wissenswertes über Tätowierung

Heutzutage werden Tätowierungen immer beliebter. Mittlerweile sind schon etwa 20 - 25% der Bevölkerung unseres Kulturkreises tätowiert, und ihre Zahl steigt. Tätowierungen waren noch vor wenigen Jahrzehnten etwas Exotisches und hatten meistens eine rituelle oder religiöse Bedeutung. Heute sind sie eher ornamentaler Körperschmuck und ein Ausdruck der Exklusivität aber auch der Individualität. Sie können ein Zugehörigkeitsmerkmal einer bestimmten Gruppe oder auch ein Zeichen des Protestes sein.

Wie funktioniert das Tätowieren?

In der Regel tätowiert man heutzutage mit tintenförmigem, flüssigem Farbstoff. Mit einem speziellen Werkzeug, der Tätowiermaschine, wird die Farbe in den Bereich der Fibroblasten (der bindegewebserzeugenden Zellen) der Lederhaut (der Dermis) eingebracht. Hier wird der Farbstoff von den Makrophagen (Fresszellen) eingekapselt. Er bleibt dadurch dauerhaft erhalten, weil der Körper ihn nicht weiter abbauen kann. Wird beim Tätowieren zu oberflächlich injiziert, so wächst die Farbe mit der Zeit durch die Epidermis wieder heraus. Spritzt man jedoch zu tief ein, so bleibt der Tätowiereffekt ebenfalls aus, denn der Blutkreislauf spült die gesamte Farbe dann in den Körper weiter. Weil Menschen eine unterschiedliche Hautdicke haben, ist es schwierig, die richtige Einspritztiefe herauszufinden, die zur Dauerhaftigkeit des Tattoos führt. Doch ist es mitunter sogar erwünscht, dass eine Tätowierung nicht dauerhaft wird, sondern nur eine bestimmte Zeit lang sichtbar bleibt. Das kann über spezielle, abbaubare Farben oder aber über eine flache Einspritzung erreicht werden.

Welches können Probleme beim Tätowieren sein?

Zunächst gehen schon beim Stechen selber Gefahren aus. Wenn einfache Hygienevorschriften nicht eingehalten werden, so können Krankheiten (z.B. Hepatitis oder HIV) übertragen werden, oder sich Infektionen und Entzündungen auf der Haut bilden. Der Körper kann außerdem auf die injizierten Stoffe allergisch reagieren. Durchschnittlich nur etwa ein Drittel der Farbe verbleibt beim Tätowieren im Zielbereich, in der Dermis. Dafür wandern 60 - 80% der Farbe über den Lymph- und Blutkreislauf in den Körper. Die Farbsubstanzen werden dann entweder abgebaut oder sammeln sich in inneren Organen wie Leber und Milz sowie in den Lymphknoten an, und können dann zu Auslösern von Erkrankungen werden. Daher ist es wichtig, beim Tätowieren von ihrer Zusammensetzung her unbedenkliche Farbstoffe zu verwenden.
Hier setzen aber die Unabwägbarkeiten und die Risiken ein. Für die wenigsten Mittel gibt es eine Unbedenklichkeits-Garantie. Bei den meisten von ihnen ist nicht auszuschließen, dass sie gesundheitsgefährdend sind. Außerdem gibt es auf dem Markt eine Menge nicht zugelassener Mittel, bei denen die Herkunft und selbst die Inhaltsstoffe nicht bekannt sind, und die dementsprechend auch nicht auf Verträglichkeit geprüft und getestet wurden. Oft enthalten sie Schwermetalle. Einige dieser Farben können später schwer oder gar nicht wieder entfernt werden. Doch auch in Europa zugelassene Mittel können eine Gefahr für die Gesundheit darstellen. Denn Farbstoffe können sich bei UV-Einstrahlung im Laufe der Zeit aufspalten, und dabei entstehen auch krebserregende Substanzen. Tattoos können so zur tickenden Zeitbombe werden. Auch bei ihrer Entfernung durch Laser-Beschuss können gesundheitsschädliche Stoffe entstehen.

Aus all diesen Gründen sollte man es sich gut überlegen, bevor man sich eine Tätowierung anfertigen lässt. Insbesondere über die dabei einzusetzenden Farbstoffe sollte man sich umfassend informieren. Die Durchführung sollte ein zugelassenes Tätowierungsstudio vornehmen. Außerdem sollte man sich darüber im Klaren sein, dass die Entfernung einer Tätowierung wesentlich aufwändiger und problematischer ist als das Anbringen selber.