03.11.2013

Hyaluronsäure Filler Faltenbehandlung

Hyaluronsäure-Filler zur Faltenbehandlung

Hyaluronsäure wird in der ästhetischen Kosmetik zur Faltenbehandlung und zum Volumenaufbau verwendet. Sie ist Bestandteil von vielen Fillern. Als körpereigener Stoff ist Hyaluronsäure gut verträglich (sie wird vom Körper nicht abgestoßen). Ein Nachteil ist aber, dass sie nach und nach vom Körper abgebaut wird: Ihre Wirkung ist nicht dauerhaft. Hyaluronsäure bindet Wasser in der Haut und macht sie voller. Hyaluronsäure wirkt aber auch entzündungshemmend, fördert die Wundheilung und dient in den Gelenken als Schmiermittel.
Sie lässt sich gentechnisch relativ einfach herstellen. Um ihre Wirksamkeit zu erhöhen, werden die Hyaluronsäure-Moleküle außerdem durch spezielle Verfahren untereinander vernetzt. Vernetzte Hyaluronsäure trägt als Masse mehr auf, ist wirksamer und wird außerdem langsamer vom Körper abgebaut (resorbiert), was Wirkungsdauer verlängert. Künstlich hergestellte Hyaluronsäure-Präparate enthalten aber immer auch einen geringen Grad an Verunreinigungen, die bei Anwendung Nebenwirkungen auslösen können.

Die unterschiedlichen Präparate unterscheiden sich voneinander durch ihre Zusammensetzung, durch den Vernetzungsgrad und den Grad der Verunreinigung. Es gibt unvernetzte, zwei- und dreidimensional vernetzte Hyaluronsäure-Filler. Je höher der Vernetzungsgrad ist, umso visköser wird die Substanz, was die Einspritzbarkeit erschwert. Um den Filler injizierbar zu machen, werden hochgradig vernetzte Bestandteile in einer monophasigen Grundmasse von Hyaluronsäure aufgelöst. Wir sprechen dann von zweiphasigen Fillern. Je nach Anwendungsbereich werden unterschiedliche Präparate zum Einsatz kommen: In tiefe Falten andere als in nur oberflächliche, zum Auffüllen von Narben andere als beim Volumenaufbau von Wangen.

Grundsätzlich ist es so, dass Hyaluronsäure-Filler keine Medikamente sind, sondern medizinische Präparate. Daher sind die Zulassungsbestimmungen (z.B. bezüglich der Wirksamkeit und der Nebenwirkungen) wesentlich niedriger als bei Medikamenten. Entsprechend groß ist bei uns inzwischen die Anzahl an zugelassenen Hyaluronsäure-Präparate. Sind z.B. in der USA nur wenige dieser Filler zugelassen, so sind es in der EU sicher mehr als 80, wobei die Marktlage aber unübersichtlich ist: Produktnamen und Zusammensetzungen ändern sich häufig, so dass es schwer ist, sich einen allgemeinen Überblick zu verschaffen.
Sinnvoll erscheint es, auf altbewährte Produkte renommierter Hersteller zurückzugreifen – Produkte, mit denen bereits vielfach gute Erfahrungen gemacht wurden. Doch es kann sich durchaus lohnen, neue Präparate, die in der Regel auch preiswerter sind, auszuprobieren.

Wir stellen nun einige der vielen Hyaluronsäure-Filler vor:
· Die Juvederm-Gruppe: Die unter den Markennamen Juvederm® (mit Lidokainzusatz) und HydraFill® (monophasische Hyaluronsäure) vertriebenen Filler gehören zu den bekanntesten. Sie zeichnen sich durch gleichbleibend hohe Qualität aus. Die Erfahrungen mit ihnen sind sehr gut, da sie besonders schmerzarm injizierbar sind und dauerhaft wirken.
· Bei der Restylane®-Gruppe handelt es sich um ein biphasige Gels mit nur minimaler Quervernetzung, wobei die Nebenwirkungen besonders gering sind. Durch die besondere Zusammensetzung der Hyaluronsäure ist auch bei fortschreitendem Abbau kein merkliches Nachlassen der Wirkung zu verzeichnen.
· Hylaform®, ein zweiphasiger Filler, ist in den 1990er Jahren als erster auf den Markt gekommen – entsprechend umfangreich sind auch die Erfahrungen mit ihm.
· Belotero® sind monophasige Filler. Durch ein spezielles Herstellungsverfahren wurden besonders gute Fließeigenschaften erreicht. Der Filler verteilt sich sehr gut im Gewebe und bewirkt kaum Verhärtungen unter der Haut.
· Surgiderm® beinhaltet besonders hoch (dreidimensional) vernetzte Hyaluronsäure, die entsprechend langsam abgebaut wird. Sie eignet sich gut für tiefe Falten.
· Teosyal®, ein hochelastisches Gel, zeichnet sich durch besondere Reinheit aus. Dadurch sind allergische Reaktionen bei der Anwendung stark verringert.
· Die Varioderm®-Produkte enthalten unterschiedlich stark, bis zu hochgradig vernetzte Hyaluronsäure, die in verschiedenen Konzentrationen erhältlich sind.
Die Liste der Präparate ließe sich beliebig weiterführen.

In der Praxis ist bei der Auswahl des geeigneten Präparats Vieles zu berücksichtigen. Je nach Konzentration, Grad der Quervernetzung und Partikelgröße werden unterschiedliche Effekte erzielt. Je nach Einsatzort und Einspritztiefe spielt die Viskosität eine große Rolle. Die Art der Zusatzstoffe beeinflusst die Wirkung. Die voraussichtliche Wirkungsdauer muss ebenfalls in Betracht gezogen werden. Außerdem die Reinheit des Präparats und damit das Nebenwirkungsrisiko. Nicht zuletzt sind die besondere Konstellation des Behandlungsfeldes sowie die preislichen Möglichkeiten des Patienten mit zu berücksichtigen.
Um all diesen Faktoren gerecht zu werden, beraten wir sie gerne individuell! Gemeinsam können wir abstimmen, welches Präparat zum Einsatz kommt.