16.12.2013

Vergrößerte Männerbrust/Gynäkomastie

Nur in eher seltenen Fällen ist die vergrösserte Männerbrust durch ein übermäßiges Wachstum des Drüsengewebes verursacht. Einen überwiegenden Anteil am unerwünschten Volumen in dieser Zone haben in der Regel Ablagerungen von Fett. Wenn die Brustdrüse vergrössert ist, spricht man von der „echten“ Gynäkomastie. Sie kann einseitig oder beidseitig auftreten. Meist vermehrt sich parallel dazu auch das Fettgewebe in der Brustregion. Die echte Gynäkomastie ist in der Pubertät eine Folge der natürlichen Hormonschwankungen und beim alternden Mann eine Auswirkung des sinkenden Hormonspiegels von männlichen Hormonen (Androgenen). Die echte Gynäkomastie kann darüber hinaus von chronischen Erkrankungen der Leber oder der Niere bedingt sein oder infolge von Hormonstörungen auftreten. Sie kann auch eine Nebenwirkung bei der Einnahme bestimmter Medikamente sein. Ist die Ursache erforscht, so kann eine sinnvolle, gezielte Therapie in Erwägung gezogen werden. Oft ist eine Behandlung aber nicht erforderlich. Wird die Gynäkomastie als störend empfunden, kann durch Absaugen des Fettgewebes und zusätzlich durch Entfernen des Drüsengewebes das Erscheinungsbild einer männlichen Brust hergestellt werden.

Problembehandlung bei vergrößerter Männerbrust

Die vergrösserte Männerbrust ist meistens allein eine vermehrte Einlagerung von Fett im Drüsenkörper und im Brustbereich,  ohne ein vermehrtes Wachstum von Drüsengewebe. In solchen Fällen sprechen wir von einer unechten oder falschen Gynäkomastie, auch Psyeudogynäkomastie oder Lipomastie. In unserer Wohlstandskultur ist Übergewicht als Folge von falscher Ernährung und zu wenig Bewegung mittlerweile leider eine häufige Erscheinung. Beim Mann sind ganz bestimmte Körperstellen zur Fetteinlagerung prädestiniert. Dazu gehört neben dem Bauch auch die Brust. Schon bei jedem zweiten oder dritten Mann ist der Brustbereich infolge guter Ernährung durch Fetteinlagerung vergrößert. Die Übergänge vom Erscheinungsbild einer straffen, typisch männlichen Brust zu einer als eher weiblich empfundenen Brust sind fließend. Die Beurteilung hängt dabei stark von der individuellen Einschätzung ab, denn objektive Kriterien gibt es nicht, ob eine Männerbrust noch männlich aussieht oder ob sie bereits weibliche Züge aufweist. Eine volle, infolge des eingelagerten Fettes gewölbte Brust entspricht beim Mann in unserer Gesellschaft eher nicht dem gängigen Schönheitsideal. Das Gefühl oder der Eindruck, eine weiblich wirkende Brust zu haben, kann bei einem Mann das Selbstwertgefühl beeinträchtigen und zu einer seelischen Belastung bis hin zu starken psychischen Beeinträchtigungen führen.

Wie bei der echten sollten auch bei der unechten Gynäkomastie mögliche Ursachen herausgefunden werden. Ist die vergrösserte Männerbrust eine Begleiterscheinung des Übergewichtes, so eignen sich als Gegenmassnahmen die allgemein bekannten Schritte zur Reduzierung des überschüssigen Fettes: Anpassung der Ernährung (Diät) gepaart mit einer angemessenen Bewegungstherapie (Sport). Nur dann, wenn diese Maßnahmen einen zu geringen Erfolg bringen, können andere Therapieformen in Betracht kommen: eine medikamentöse Behandlung oder ein chirurgischer Eingriff.

Als operative Behandlung empfiehlt sich die Absaugung des überschüssigen Fettes (Liposuction) im Brustbereich. Lesen Sie dazu den erläuternden Beitrag auf dieser Homepage „Behandlung der männlichen Brust bei Gynäkomastie durch Fettabsaugung“.