26.02.2013

Operative (Fettabsaugung) oder medikamentös-hormonelle Behandlung der Gynäkomastie (Männerbrust)

Für die Behandlung der männlichen Gynäkomastie kommen medikamentös-hormonelle oder auch chirurgische Maßnahmen in betracht. Die Säuglingsgynämastie bedarf keiner Behandlung, da sie durch mütterliche Hormone bedingt ist, deren Spiegel allmählich spontan sinkt. Bei der Pubertätsgynäkomastie konnte weder eine Veränderung des Serumhormonspiegels, noch vermehrter Rezeptorbesatz für weibliche Sexualhormone des männlichen Drüsenkörpers nachgewiesen werden.

Es kommt am ehesten eine lokale Erhöhung der Aromataseaktivität in Betracht.

Bei dauerhaftern starken Schmerzen kann eine medikamentöse Therapie versucht werden.

Die operative Behandlung wird durch Ausräumung des Drüsenkörpers über einen Mamillenrandschnitt durchgeführt. Bei der hauptsächlich durch Fett verursachten Männerbrust (Lipogynäkomastie) ist die Fettabsaugung (Liposuktion) die beste Behandlungsmethode. Sehr oft kommt es bei der Gynäkomastie, zu einer Kombinationsbehandlung aus Fettabsaugung und der operativen Ausräumung der vergrösserten Brustdrüsen.

Bei den sekundären Formen der Gynäkomastie, liegt meist eine Veränderung des Serumhormonspiegels von Östrogenen oder eine krankhafte Veränderung des Verhältnisses von männlichen und weiblichen Sexualhormonen mit relativem Überschuss der Östrogene zugrunde. In all diesen Fällen sollte der Versuch einer Behandlung der Grunderkrankung gemacht werden. Dazu gehört z.B. das Absetzen von entsprechenden Medikamenten, die Behandlung einer Thyreotoxikose oder die Beseitigung hormonaktiver Tumoren.

Was ist eine Gynäkomastie?

Die Ausprägung der Gynäkomastie beim Mann (vergrössertes des Brustdrüsengewebe) ist sehr unterschiedlich. Sie reicht von leicht hervorstehenden Mamillen bis hin zu kompletten weiblichen Brustformen.

Der Fettanteil der Männerbrust kann dabei erheblich sein, vor allem im Alter, so dass man in solchen Fällen von einer Lipogynäkomastie (Fettmännerbrust) sprechen kann. Die betroffenen Männer haben in der Regel keine Beschwerden, nur während der Pubertät wird gelegentlich Schmerzhaftigkeit angegeben.

Die Ursachen für die Entstehung einer vergrösserten Männerbrust (Gynäkomastie) ist in einer Tabelle in meinem Blog angegeben. Die systemisch induzierte Gynäkomastie ist meist beidseits zu finden¸ bei der selten auftretenden einseitigen Gynäkomastie sollte ein malignes Mammakarzinom des Mannes mittels Ultraschalluntersuchung und Mammographie ausgeschlossen werden.

Ursachen der Gynäkomastie beim Mann (vergrösserte Männerbrust,  Männerbusen)

Physiologisch
Bei Säuglingen, während der Pubertät, im Alter (Lipogynäkomastie)

Durch Medikamente verursacht
Östrogenhaltige Präparate (lokal oder systemisch)
Antiandrogenwirksame Substanzen
(Spironolacton, Cimetidin u.a.)
Digitalispräparate
Methyldopa
Captopril
Calciumblocker
Ketoconazol
Diazepam
Trizyklische Antidepressiva
Marijuana, Heroin

Durch hormonaktive Tumoren

Östrogenproduzierende NNR-Tumoren
HCG-produzierende Hodentumoren
Oat-Zelltumoren der Bronchen
Seltene HCG-produzierende Kolon- Mammatumoren

Metabolisch verursacht

Leberzirrhose
Hyperthyreose
Niereninsuffizienz

Hypogonadismusbedingt verursacht

Medikamentös (z.B. Chemotherapie)
Postinfektiös (Mumps)
Hodentrauma (nach Orchidektomie, Radiatio, Chemotherapie)
Kryptorchismus
Chromosomale Abberationen/Differenzierungsstörungen
(z.B. Klinefelder Syndrom, XX Männer, Pseudohermaphrodismus masculinus)