22.02.2013

Lippenvergrößerung mit Hyaluronsäure und andere Formen der Lippenkorrektur

Die heute am häufigsten angewandte Form der Lippenvergrößerung ist die Lippenauffüllung mit Füllmaterialien, sog. Fillern. Die Lippenanhebung mit einer Schnittführung am Lippenrotrand oder Naseneingang wird wegen der Narben nur in Ausnahmefällen angeboten.

Die Lippenvergrößerung durch eine Aufspritzung oder Unterspritzung mit Hyaluronsäure ist die am häufigsten angewandte Technik, welche  zur Volumenvermehrung und auch zum Modellieren der Lippen genutzt werden kann. Mit der gelförmigen Hyaluronsäure lassen sich  Lippenbereiche hervorheben und betonen. Die natürliche eigene Lippenform darf nie verändert werden, da sonst die "Schlauchbootlippen" entstehen.

Die Lippenvergrößerung durch Implantation von Goretexfäden ist eine veraltete Methode, welche zwar ein permanentes Ergebnis erzielte, aber in manchen Fällen zu Narbenproblemen führte oder  das Material sich verschob.

Die Lippenvergrößerung mit Eigengewebe wird mit einem Hautstreifen durchgeführt. Den Hautstreifen, welcher für das Implantat gebraucht wird entnimmt man aus der Leiste oder einer anderen wenig sichtbaren Stelle. Um dauerhafte Reizerscheinungen zu vermeiden, wird die oberflächliche Hautschicht (Epidermis, Talgdrüsen) von diesem Transplantat entfernt.. Das entnommene Eigengewebe wird über mehrere kleine Einschnitte in die Lippe implantiert. Diese Einschnitte sind nach der Lippenvergrößerung nicht mehr sichtbar. Es ist eine Überkorrektur nötig, da dass transplantierte Gewebe Volumen verliert.

Die Lippenvergrößerung mit Hilfe der Eigenfetttransplantation ist eine weitere Möglichkeit. Das Fettgewebe nach lokaler Betäubung einer Region (Bauchfett, Hüftfett) mit Kanülen wie bei einer Fettabsaugung entnommen und aufgearbeitet. Mit feinen Nadeln wird das Eigenfett in die betäubte Lippe eingespritzt. Diese Behandlung kann zu Verhärtungen und Asymmetrien führen, wenn das Gewebe narbig schrumpft oder die Fettzellen ungleichmäßig einheilen. Da ein großer Teil der Fettzellen nicht überleben, muss mit mindestens zwei Eingriffen gerechnet werden. Die Schwellung der Lippe ist nach dem Eingriff erheblich und Hämatome sind auch oft zu sehen.

Das indirekte Lippenlifting  ist eine Lippenvergrößerung mit einer Schitttechnik am Naseneingang. Bei dieser Technik wird ein wenige Millimeter breiter Hautstreifen entfernt und damit  wird der Abstand zwischen Naseneingang und Oberlippenrand verkürzt, die Lippe hebt  sich nach vorne und wirkt durch den erhöhten Anteil an Lippenrot größer. Der mittlere Anteil der Oberlippe kann gut geformt werden. Die feine Narbe ist nach der Abheilung meistens kaum sichtbar bei einer Wundheilungsstörung (Infektion) kann das  kosmetische Ergebnis aber unschön sein. Das Resultat ist dauerhaft.

Bei sehr schmalen Lippen kann die Lippenvergrößerung durch eine Schnittführung am Rand des Lippenrots erfolgen. Meist werden auf diese Art sehr schmal ausgebildete Oberlippen behandelt bei Betroffenen, die ein lang anhaltendes Ergebnis anstreben. Es wird ein schmaler Streifen der normalen Haut oberhalb des Lippenrotrandes entfernt und das Lippenrot darüber genäht. Dadurch erhöht sich der Lippenrotanteil der Lippe. Das Ergebnis ist ein recht scharfer Übergang zwischen Lippenrot und normaler Haut und die Narbe ist oft sichtbar. Diese Technik sollte nur bei Patientinnen angewendet werden, welche immer Lippenstift auftragen oder danach ein permanent Make up auftragen lassen.