01.12.2013

Botox Behandlung

Botox-Behandlung in der Kosmetischen Dermatologie

Die Botox-Behandlung bei Falten  im Gesicht
Mit Mitteln, die Botulinumtoxin enthalten, lassen sich in der Kosmetischen Dermatologie gezielt Wirkungen hervorrufen. Das Botox-Präparat wird an den vom Arzt im Vorfeld genau festgesetzten Stellen in exakt bemessener Dosis unter die Haut gespritzt und entfaltet lokal im injizierten Bereich den ganz bestimmten, gewünschten Effekt. Besonders im Gesichtsbereich ist der Botox-Einsatz sehr effizient, doch da es sich um einen äußerst sensiblen, hochgradig exponierten Körperbereich handelt, ist die Ausführung gleichzeitig auch schwierig und erfordert viel Erfahrung sowie ein sehr präzises Vorgehen. Das Gesicht gilt ja als unsere Türe zur Welt und gleichzeitig auch der Spiegel der Seele, gibt es doch unwillkürlich unsere inneren Regungen wider. Im zwischenmenschlichen Kontakt ergänzen die Ausdrucksformen des Gesichts die ausgetauschten Informationen der Gesprächspartner, auch unwillkürlich beobachten wir das Mienenspiel und ziehen unsere Schlüsse daraus. Das Gesicht, seine Mimik und sein Erscheinungsbild sind bei der Kommunikation außerordentlich wichtig! Gerade darum muss der Arzt bei Eingriffen im Gesichtsbereich sehr vorsichtig vorgehen, nur behutsame Veränderungen vornehmen - und vor allem darf er keine Fehler machen. Bei einer Botox-Behandlung muss er eine genaue Kenntnis von der exakten Lokalisation und der Funktion jedes einzelnen der 26 Gesichtsmuskeln haben, und er muss genau einplanen, was er bei der Anwendung von Botulinumtoxin auslöst, d.h. was er tun muss, um den gewünschten Effekt hervorzurufen. Spritzt man das Botox-Präparat nicht millimetergenau an die vorgesehene sondern an eine falsche Stelle, so können unliebsame Nebeneffekte ausgelöst werden, die dem Gesicht ein maskenhaftes Aussehen verleihen und es entstellen. Keinesfalls darf die Mimik bei der Botox-Therapie beeinträchtigt werden!

Faltenglätten mittels Botox-Behandlung
Die Wirkungsweise des Botulinumtoxins haben wir bereits kennengelernt: Der Wirkstoff unterbindet lokal die Übertragung von Nervenimpulsen des Nervensystems an den Muskel. Der Muskel entspannt sich und bleibt in diesem Zustand blockiert. Weitere Reize werden an ihn nicht mehr übertragen, so dass er inaktiviert bleibt. Erst wenn der Nerv sich regeneiert, was etwa sechs Monate dauert, werden wieder Impulse an den Muskel weitergegeben.
Viele der Gesichtsfalten werden durch die Kontraktion eines bestimmten Gesichtsmuskels verursacht. Wird dieser Gesichtsmuskel mit Botox blockiert, so entspannt er sich. Das Hautgewebe im Faltenbereich kann nun wieder seine ursprüngliche Form annehmen. Je nachdem, wie tief sich die Falte bereits gebildet hat, wird sie nun kleiner oder verschwindet ganz. Bei der Behandlung muss der Arzt die exakte Einstichstelle kennen und auch die Dosis des eingespritzten Mittels sehr genau bemessen. Anderenfalls sind die Auswirkungen ganz andere als die beabsichtigten.
Mit Botox-Präparaten werden die sogenannten dynamischen Gesichtsfalten behandelt, also solche, die durch Einwirken der Gesichtsmuskulatur entstehen. Es sind Falten an der Stirn und im Bereich der Augen, Mundfalten, Nasenrückenfalten, Halsfalten, Kinnfalten. Diese Falten können sich im Verlauf der Zeit so tief eingraben, dass sie auch bei Entspannung des sie auslösenden Gesichtsmuskels nicht mehr verschwinden. Dann müssen weitere, zusätzliche Maßnahmen getroffen werden, z.B. das Unterspritzen mit einem dermatologischen Filler.
Bei jeder Nachbehandlung mit einem Botox-Präparat ist der Effekt wirkungsvoller, da die betreffenden Gesichtsmuskeln es quasi „verlernen“, die Falten zu bilden. Bei Wiederholung der Therapie bilden sich die Falten also zunehmend langsamer zurück.

Behandlung der Hyperhidrose mit Botulinum ( Botox)
Hyperhidrose ist übermäßiges Schwitzen in bestimmten Körperregionen, wie z.B. im Achselbereich, an den Handflächen oder an den Fußsohlen. Auslöser dabei sind nicht allein körperliche Anstrengung oder erhöhte Außentemperatur, sondern auch äußere Reize wie Aufregung oder Stresssituationen. Schweißausbrüche können auch spontan, ohne erkennbare oder nachvollziehbare Veranlassung auftreten und sind für die Betroffenen sehr unangenehm. Bei Hyperhidrose gibt es unterschiedliche Therapieansätze. Die wirkungsvollste Gegenmaßnahme ist auf jeden Fall eine Behandlung der Problemzonen mit Botox. Das Mittel wird an mehreren Stellen unter die Haut gespritzt und unterbindet die Reizübertragung vom vegetativen Nervensystem an die Schweißdrüsen. Der Erfolg ist in den meisten Fällen hervorragend. Eine Nachbehandlung empfiehlt sich, sobald die Wirkung nachzulassen beginnt, also erst nach etwa einem halben Jahr. Auch bei der Behandlung der Hyperhidrose lässt sich beobachten, dass sich die Wirkung mit Wiederholung der Botox-Therapie verbessert.

Kontraindikationen – wann sollte auf eine Botox-Behandlung verzichtet werden?
Medikamente mit dem Wirkstoff Botulinumtoxin sollten bei Schwangeren und Stillenden besser nicht zur Anwendung kommen, auch wenn bisher keine Schäden registriert worden sind. Schließlich handelt es sich nicht um einen medizinisch notwendigen, sondern um einen freiwilligen, kosmetischen Einsatz des Mittels am gesunden Menschen, und in diesen speziellen Fällen sollte die Sicherheit der Patientinnen vor ästhetischen Erwägungen stehen. Sicherheitshalber sollte darum kein Risiko eingegangen werden! Bei Patienten mit akuten Infektionen sollte ebenfalls nicht mit Botox behandelt werden. Kontraindiziert ist außerdem der Einsatz auch bei Patienten mit Blutungsneigung und bei solchen, die aktuell blutgerinnungssenkende Mittel (z.B. auch ASS) einnehmen, denn hier besteht ein erhöhtes Behandlungsrisiko (z. B kann sich ein Hämatom an der Einspritzstelle bilden). Auch bei Patienten, die aktuell bestimmte Antibiotika einnehmen, ist erhöhte Vorsicht geboten.

Fehlbehandlung, Nebenwirkungen nach Botox Behandlung
Wie bereits erwähnt, muss das Botox bei Behandlung im Gesichtsbereich sehr zielgenau eingespritzt werden. Wird es an falscher Stelle und/oder in zu hoher Dosis injiziert, kann das zu einem sogenannten Maskengesicht führen, bei dem die Mimik eingeschränkt ist oder sogar ausfällt. Botox darf also niemals so gespritzt werden, dass ganze Gesichtsareale lahmgelegt werden. Beim Injizieren muss außerdem genau geachtet werden, dass das Mittel nur unter die Haut oder in den Muskel, niemals aber in die Blutbahn gelangen darf, da es sonst transportiert wird und an anderen Stellen Wirkungen erzielen kann, die nicht beabsichtigt waren.

Weitere Fragen zum Thema Botulinumtoxin (Botox)

Resistenz: auf Botulinumtoxin
Bei häufiger Anwendung kann es in seltenen Fällen zur Bildung von Antikörpern (IgG-Eiweiß) gegen Botulinumtoxin kommen. Die Wirksamkeit des Wirkstoffes nimmt dann bei der Behandlung ab oder wird im Extremfall ganz aufgehoben.

Botox-Creme, Botox-Salbe:
Das Funktionsprinzip des Botulinumtoxins beruht darauf, dass es zielgenau zum Ausschalten eines Muskels angebracht wird. Da Salben und Cremen aber flächig und extern aufgebracht werden, können sie den Wirkstoff unmöglich am Muskelansatz abgeben. Somit können sie Muskeln auch nicht gezielt ausschalten. Darum sind Botox-Salben weder wirklich wirksam noch sinnvoll. Von ihrem Einsatz kann nur abgeraten werden.

Wer darf mit Botox-Präparaten behandeln?
Medikamente mit dem Wirkstoff Botulinumtoxin sind rezeptpflichtig. Die Behandlung mit solchen Mitteln darf nur durch einen approbierten Arzt durchgeführt werden. Der richtige Einsatz von Botox-Mitteln erfordert nämlich medizinisches Fachwissen, das nur der Arzt haben kann. Eine Anwendung durch die Kosmetikerin, durch den Heilpraktiker, oder selbst durch den Zahnarzt wäre nicht rechtmäßig und sollte auf jeden Fall unterlassen werden!
Botox-Behandlung in der Kosmetischen Dermatologie