16.05.2019

Dünne, ausgehangene Ohrläppchen werden durch eine Hyaluronsäure-Behandlung wieder fest und prall

Bei den Ohrläppchen können sich Alterungserscheinungen besonders unliebsam bemerkbar machen. Anders als bei der Ohrmuschel, die vorwiegend aus Knorpelgewebe gebildet wird, besteht ihr unterer Fortsatz, das Ohrläppchen, hauptsächlich aus Fettgewebe. Mit voranschreitendem Alter wird überall in der Unterhaut Fettgewebe nach und nach abgebaut – so auch im Ohrläppchen. Parallel dazu nimmt die Festigkeit und Elastizität im Bindegewebegeflecht der Dermis stetig ab. Werden die kontinuierlich an Substanz und Robustheit einbüßenden Ohrläppchen nun regelmäßig mit relativ schwerem Ohrschmuck behängt, so werden sie sichtbar in die Länge gezogen, dehnen sich und werden noch dünner, als sie ohnehin schon sind. Bald ist dann der Punkt erreicht, wo sie sich dermaßen überdehnt haben, dass sie auch ohne eine Belastung durch Ohrringe schlaff hinunterhängen, und auch nicht mehr in ihre ursprüngliche Form zurückkehren. Derart strapazierte Ohrläppchen wirken ausgeleiert und ausgehangen. Mittels Einspritzung eines Hyaluronsäure-Fillers kann eine wesentliche Verbesserung ihres Aussehens erzielt werden – vorausgesetzt, ein bestimmtes Dehnungsstadium ist noch nicht überschritten. In gewisser Weise kann dadurch der Alterungsprozess abgeschwächt  werden, denn eine weitere Überdehnung der elastischen Fasern in der Lederhaut wird dadurch verringert. Haben sich auch die Ohrl(ring)öcher vergrößert, so lassen auch sie sich durch Einspritzung von Hyaluronsäure erkennbar verkleinern. Sind sie jedoch bereits stark geweitet und ausgeleiert, wäre eine Größenreduzierung nur auf operativem Wege möglich.

Wie werden Ohrläppchen korrigiert?

Vergleichsweise einfach (und mit sehr gutem Resultat) lassen sich dünner und schlaffer gewordene Ohrläppchen mit einem Hyaluronsäurepräparat auffüllen. Besonders gut eignet sich als Einspritzmaterial ein Gel, basierend auf mehrfach quervernetzter Hyaluronsäure, wie z.B. Restylane. Nach Anwendung einer lokalen Betäubung wird das Füllpräparat an mehreren Stellen ins Ohrläppchen injiziert. Direkt anschließend wird das eingespritzte Gel mit den Fingern leicht einmassiert und dadurch möglichst gleichmäßig im Gewebe verteilt. Weil sich am Ohrläppchen relativ viel von dem Filler einfüllen lässt, muss die Einspritzmenge so bemessen werden, dass nicht überdosiert wird. Denn das könnte leicht dazu führen, dass sich überschüssiges Präparat einkapselt. Das Ergebnis wäre dann nicht ganz optimal. Wird zum Auffüllen eine recht große Menge an Material notwendig sein, sollte die Behandlung darum besser in zwei Etappen ausgeführt werden.

Was bewirkt die Hyaluronsäure im Ohrläppchen?

Hyaluronsäure hat die Eigenschaft, ein Vielfaches ihres eigenen Volumens in Form von Gewebsflüssigkeit an sich zu binden. Der eingespritzte Filler bewirkt also, dass weitaus mehr Flüssigkeit im Gewebe gehalten wird als davor. Dadurch wird das Volumen in der umliegenden Region sehr deutliche vermehrt. Ein Ohrläppchen, in das ein Hyaluronsäurepräparat eingespritzt wurde, wird fest und prall. Seine ursprüngliche Form erhält es somit weitgehend wieder zurück und wirkt kaum noch ausgeleiert oder gedehnt. Die Wirkung der Hyaluronsäure tritt allerdings nicht schlagartig ein. Vielmehr baut sich das Ergebnis erst nach und nach, innerhalb etwa einer Woche bis zehn Tagen auf. Hyaluronsäure bleibt aber (leider) nicht dauerhaft im Gewebe, sondern sie wird vom Körper abgebaut. Durch die hohe Quervernetzung der Polysacharid-Molekülketten im Präparat ist die Haltbarkeit des Resultats jedoch relativ lang. Erst ab etwa sechs Monaten lässt der Effekt langsam nach. Um das Ergebnis zu halten, sollte die Behandlung nach ungefähr einem Jahr wiederholt werden.

Vorgehen, Begleiterscheinungen

Das Injizieren des Füllstoffes selber dauert nur etwa 20 Minuten. Weil viele der hochwertigen Hyaluronsäure-Produkte, die heutzutage auf dem Markt sind, bereits einen schmerzlindernden Wirkstoff enthalten, verursachen die Einstiche selbst ohne vorherige Lokalanästhesie kaum Schmerzen. Eingesetzt wird in der Regel ein hochvernetztes Hyaluronsäurepräparat, das entsprechend viskös sein wird, gleichzeitig aber auch ziemlich schwer vom Körper resorbierbar ist. Nach Einspritzung wird das dickflüssige Präparat durch Einmassieren im Gewebe gut verteilt, damit die Volumenvermehrung Vorort möglichst gleichmäßig erfolgt. Somit wird einer Einkapselung des Einspritzmittels vorgebeugt. Doch selbst wenn sich eine solche bilden sollte, wäre sie allenfalls tastbar oder spürbar, nicht jedoch sichtbar. Das im Fettgewebe verteilte Hyaluronsäure-Mittel hält sich im Ohrläppchen auch darum besonders gut, weil die Ohrmuschel kaum Muskelaktivität hat, also nicht bewegt wird. Kaum zu vermeiden sind die bei jedem Einspritzen auftretenden, geringfügigen Blutergüsse an den Einstichstellen sowie kleine Schwellungen. Diese Begleiterscheinungen klingen jedoch schnell wieder ab. Ein gutes Resultat wird an den Ohrläppchen mit hoher Sicherheit zu erreichen sein, und das Ergebnis wird auch vergleichsweise lange halten.