28.12.2017

Die Wahl des geeigneten Fillers ist nicht immer ganz einfach

Zur Verbesserung von Hautpartien, zur Beseitigung von Falten oder zur Kompensation fehlenden Volumens wird in der kosmetischen Dermatologie mit Fillern gearbeitet, die in die Unterhaut eingespritzt werden. Es handelt sich um Füllmaterialien, die in der Haut ihre Wirkung entfalten. Filler werden auf dem Kosmetikmarkt in einer großen Bandbreite angeboten. Selbst für den Fachmann, der auf diesem Gebiet bewandert ist, wird es schwer, einen Überblick über die inzwischen sehr große Anzahl an unterschiedlichen Produkten zu behalten. Es tauchen laufen neue Filler auf, die sich jedoch in ihrer Zusammensetzung zumeist nur unwesentlich von anderen, bereits vorhandenen unterscheiden. Es kommt außerdem vor, dass die Hersteller die Zusammensetzung eines Produktes abändern („verbessern“), so dass das Präparat dann andere Eigenschaften hat. Präparate werden vom Markt genommen, tauchen aber zuweilen unter anderem Produktnamen in gleicher Form wieder auf. Zum Erreichen eines bestimmten Behandlungszieles hätte man eine relativ große Anzahl an Präparaten mit sehr ähnlicher Wirkung zur Auswahl. Das geeignete Mittel auszuwählen, ist dann nicht ganz einfach. Zur besseren Übersicht sollen hier im Ansatz einige Kriterien angerissen werden, die als Entscheidungshilfe bei der Wahl eines Fillers dienen können.

Preis und Qualität

In aller Regel stehen Preis und Qualität in direktem Verhältnis zueinander: Je besser die Qualität eines Produktes ist, umso höher ist meistens auch der Preis, der dafür bezahlt werden muss. Denn um ein hochwertiges Produkt herzustellen, ist zumeist auch ein hoher Aufwand notwendig, und das wirkt sich notgedrungen auch auf den Preis aus. Andererseits kann es aber durchaus auch qualitativ hochwertige und gleichzeitig preiswerte Filler geben. Ganz wichtig ist jedoch die Stabilität eines Produktes, d.h. seine gleichbleibende Qualität. Bei Markenprodukten wird eine konstant bleibende Qualität eines Fillers garantiert, wobei man sich darauf verlassen kann, dass es keine Schwankungen der Eigenschaften und der Zusammensetzung gibt. Schließlich ist es beim Einsatz und bei der Dosierung von entscheidender Wichtigkeit, sich auf die Eigenschaften eines Produktes verlassen zu können. Nur dann kann man als Behandler auf die mit einem Mittel bereits gemachten Erfahrungen zurückgreifen und diese Erkenntnisse bei nachfolgenden Einsätzen zugunsten eines präzisen Resultates einsetzen. Bei No-name-Produkten müsste man damit rechnen, dass es den Filler über kurz oder lange nicht mehr gibt, oder dass seine Zusammensetzung vom Hersteller verändert wird. Dann wäre man gezwungen, mit einem Filler zu behandeln, dessen Eigenschaften nicht genau eingeschätzt werden können, was meistens zulasten des Ergebnisses geht. Aus diesen Gründen setze ich ausschließlich hochwertige Markenprodukte ein, deren Wirkungsweise ich genau kenne und bei denen ich auch das angestrebte Resultat sicher erreichen kann.

Unterschiedliche Wirkstoffe

Die gleiche, oder zumindest eine sehr ähnliche Wirkung lässt sich mit unterschiedlichen Mitteln erreichen. So ist es auch bei den Wirkstoffen: Unterschiedliche Substanzen können auf ihre Weise sehr Ähnliches bewirken. Vorweg eine wichtige Präzisierung: Ich selber setze ausschließlich Filler ein, die vom Körper abbaubar sind, d.h. die nicht permanent wirken. Dauerhafte Implantate, die aus Materialien bestehen, die vom Körper nicht resorbiert werden können, lehne ich grundsätzlich ab, auch weil sie viel zu risikoreich sind. Die meisten der in der kosmetischen Dermatologie eingesetzten nichtpermanenten Filler basieren auf dem Wirkstoff Hyaluronsäure, einem körperidentischen Polysacharid, das Körperflüssigkeit bindet und dadurch Volumen aufbaut. Hyaluronsäure-Filler unterscheiden sich voneinander mitunter deutlich, in der Zusammensetzung, in der Wahl des Trägergels aber vor allem im Vernetzungsgrad dieses Wirkstoffes. Je nach Eigenschaften eignen sich Präparate für jeweils unterschiedliche Zwecke, wobei es auch eine Auswirkung auch auf die Dauer des Resultates gibt. Bei Hyaluronsäure-Fillern tritt das Ergebnis nicht sofort nach Behandlung ein, sondern erst im Verlauf von bis zu zwei Wochen, äußert sich aber prägnant und ist präzise erreichbar. Andere Filler beruhen auf dem Wirkstoff Natriumcarboxymethylcellulose, bei dem die Wirkung sofort zu sehen ist, und auch relativ lange andauert. Präparate auf der Basis von Polymilchsäure wirken erst nach bis zu sechs Wochen, haben dafür aber eine besonders lange Haltbarkeit. Filler auf der Grundlage von Kollagen wirken wiederum sofort, halten dafür aber nicht so lange. Zusammenfassend kann man sagen, dass jede Fillerart Stärken und Schwächen aufweist, und dass man die speziellen Eigenschaften eines Fillers jeweils für einen bestimmten Behandlungszweck nutzen kann.

Aufbau des Wirkstoffes und Zusammensetzung des Präparats

Die Molekularstruktur eines Wirkstoffes kann unterschiedlich sein. Insbesondere bei der Hyaluronsäure, die in aus langen Molekülketten besteht, gibt es große Unterschiede in der Anordnung und Länge dieser Ketten. Die normalerweise linearen Molekülketten lassen sich durch technische Verfahren miteinander vernetzten, wobei die Substanz dann weniger schnell vom Körper absorbiert wird, dafür aber visköser wird und entsprechend schwerer einspritzbar ist. Die Eigenschaften von Hyaluronsäure-Fillern hängen also stark von der Art und Weise der Vernetzung des Wirkstoffes ab. Nicht unbedeutend für die Gesamtwirkung sind auch die weiteren Inhaltsstoffe eines Präparates, die z.B. eine Auswirkung darauf haben, wie gut injizierbar ein Mittel ist, wie gut es sich im eingespritzten Bereich hält oder auch wie gut es sich gegebenenfalls unter der Haut verteilen lässt. Je nach Hautzustand und je nach Behandlungszweck wird der passende Filler mit seinen ganz speziellen Eigenschaften und mit der damit verbundenen voraussichtlichen Wirkung ausgewählt.

Wie ein Resultat zielsicher erreicht werden kann

Wie schon eingangs erwähnt, muss sich der Behandler auf die Wirksamkeit des eingesetzten Fillers verlassen können. Nur so können die jahrelang gemachten Erfahrungen auch in eine aktuelle Behandlung mit einfließen und zu einem zuverlässigen, vorausschaubaren Ergebnis führen. Ich setze darum auf bewährte, hochwertige Markenprodukte, mit denen ich gute Erfahrungen gemacht habe, deren Zuverlässigkeit ich erprobt und deren Wirksamkeit ich sehr genau einschätzen gelernt habe. Die vielen neuen Produkte auf dem Kosmetikmarkt bringen in der Regel nicht wesentlich Neuartiges. Weil es mir aber um die Sicherheit meiner Patientinnen und Patienten geht und weil es mir wichtig ist, ein Resultat zielgenau zu erreichen, verzichte ich auf ein Experimentieren mit Neuerscheinungen und verwende ausschließlich Marken-Filler hoher Qualität. Bei der Auswahl des Fillers aus der Palette dieser Spitzenprodukte beziehe ich außerdem im Rahmen des ausführlichen Beratungsgesprächs immer auch die Patientin / den Patienten mit ein.