06.12.2016

Welche Möglichkeiten bietet eine Liposuction?

Viele Patienten sind der irrigen Meinung, durch Fettabsaugung ließen sich größere Mengen an angegessenem Fett bequem entfernen. Dieser Ansicht muss entschieden widersprochen werden. Die Liposuction eignet sich keineswegs dazu, Fettmassen loszuwerden. Zur Gewichtsreduzierung muss immer noch auf herkömmliche Mittel wie Diät, kalorienarme Nahrungszufuhr, Sport und rege körperliche Betätigung zur Verbrennung überschüssigen Fetts zurückgegriffen werden. Erst dann, wenn das Idealgewicht nahezu erreicht ist, kommt eine Fettabsaugung in Betracht. Beim Abnehmen wird das Fett aus dem Fettgewebe verbrannt, doch geschieht das nicht immer gleichmäßig. Oft verbleibt Fett in bestimmten Körperzonen sehr lange und sehr hartnäckig: Es lässt sich auch mit strenger Diät und ausgiebiger sportlicher Betätigung nur sehr schwer abtrainieren. Sehr ähnlich verhält es sich übrigens auch bei einer Gewichtszunahme: Auch bei diesem Prozess wird Fett meistens nicht gleichförmig im Fettgewebe eingelagert, sondern es sind oft ganz bestimmte Körperregionen, in denen sich das Fett in verstärktem Maße ansetzt. Solche Regionen nennt man auch individuelle Problemzonen. In solchen Bereichen kann eine Fettabsaugung zur Verbesserung der Körperkontur beitragen. Zu beachten ist jedoch, dass pro Sitzung nur ein sehr begrenztes Fettvolumen abgesaugt werden kann. Liposuction ist kein quantitativer, sondern ein eindeutig qualitativer Eingriff. Dort, wo störende Rundungen nicht oder nur schwer wegzubekommen sind, ist sie eine geeignete Maßnahme zur Verbesserung der Köpersilhouette.

Welches sind geeignete Fettabsaug-Techniken?

Bei einer Fettabsaugung werden Fettzellen auf mechanische Art und Weise aus dem Fettgewebe herausgelöst und anschließend entfernt. Schon seit über zwei Jahrzehnten hat sich dabei das Tumeszenzverfahren etabliert: Eine sogenannte Tumeszenzlösung, die unter anderem auch ein Lokalanästhetikum enthält, wird in die Unterhaut infiltriert. Zum einen wirkt die Tumeszenzlösung schmerzstillend, zum anderen nimmt sie die herausgelösten Fettzellen sowie Fettgewebsteile auf. Die dabei entstehende Emulsion wird dann im Anschluss abgesaugt – daher der Name „Absaugung“. Das Herauslösen der Fettzellen wird mit einer Kanüle bewerkstelligt. Es hat sich dabei bewährt, die Kanüle in Schwingung zu versetzen: Dadurch kann viel präziser und effektiver gearbeitet werden als ohne Vibration. Auch Verletzungen im Gewebe können bei Vibrations-Lipolyse weitgehend vermieden werden – das Herausschälen von Fett kann also schonend erfolgen. Heutzutage ist diese Methode die gebräuchlichste und effektivste. Unter bestimmten Voraussetzungen können auch andere Techniken herangezogen werden. So gibt es z. B. das auf elektromagnetischen Spannungsimpulsen beruhende Lipopulsing, die mit pulsierenden, unter hohem Druck arbeitende Wasserstrsahl-Liposuction, die ultraschall-basierte Fettabsaugung oder die Weiterentwicklung von dieser, die VASER-Liposuction. Die neuen Techniken bieten zwar einige Vorteile, doch bei jedem Verfahren gibt es auch spezifische Nachteile. Ich selber setze zumeist die Vibrations-Lipolyse ein.

Was ist bei Fettabsaugung zusätzlich zu beachten?

Um eine Körperregion, in der ein Zuviel an Fett vorliegt, optimal zu behandeln, muss der Operateur schon von Beginn an das Endergebnis vor Augen haben. Er muss einerseits genügend viel Fettmasse entfernen, um ein sichtbares Resultat zu erreichen, er muss aber auch sehr genau darauf achten, die Übergänge zu der nichtbehandelten Region fließend bzw. verlaufend zu gestalten. Es dürfen keine Unebenheiten, keine Berge und keine Vertiefungen entstehen. Außerdem müssen die behandelten Areale symmetrisch und proportioniert sein. Der behandelnde Arzt muss demnach ein gutes Auge für Harmonie und Proportionen haben, er muss die Absaugtechniken gut beherrschen und er muss möglichst viel Erfahrung beim Absaugen haben. Sehr wichtig ist auch, dass sich die Haut über der abgesaugten Stelle wieder komplett zusammenzieht. Das kann sie nur dann, wenn sie noch genügend Elastizität aufweist. Keinesfalls dürfen über der Absaugstelle überschüssige Hautlappen verbleiben. Es muss also darauf geachtet werden, dass nur so viel abgesaugt wird, um das komplette Zusammenziehen der Haut zu ermöglichen. Damit die Haut sich nachher straff über die behandelte Region spannt, ist es zudem angebracht, nach der Absaugung den Straffungs-Prozess mit endermologischen Massagen zu unterstützen