01.02.2017

Verträglichkeit ist ein wichtiges Kriterium bei Fillern

Wenn es um Filler ging, setzte man noch vor wenigen Jahrzehnten zumeist auf bleibende Implantate. Inzwischen geht Trend in der kosmetischen Dermatologie jedoch eindeutig weg von risikoreichen, permanenten und hin zu verträglichen Füllmaterialien. Von den unbegrenzt haltbaren, permanenten Filler gibt es leider keinen, bei dem es nicht nach einigen Jahren zu unliebsamen Begleiterscheinungen und Nebenwirkungen kommt, die mitunter erhebliche Ausmaße erreichen. Permanente Implantate verrutschen sich nach einiger Zeit, es kommt zu Knotenbildungen, zu Entzündungen und zu Allergien, manchmal sogar zu Geschwüren. Im Gegensatz dazu sind körpereigene Füllmaterialien bedeutend weniger risikoreich, weil das Immunsystem sie nicht als Fremdstoffe einstuft und weil dementsprechend auch keine Abwehrreaktionen ausgelöst werden. Das einzig Nachteilige an diesen verträglichen Filler ist, dass sie vom Körper nach und nach abgebaut werden, dass ihre Wirkung also im Verlauf der Zeit nachlässt. Doch mittlerweile gibt es immer bessere und auch länger wirkende Präparate.

Präparate auf der Basis von Hyaluronsäure

Hyaluronsäure ist ein Zuckermolekül, das heutzutage synthetisch hergestellt werden kann. Der gewonnene Stoff ist identisch mit der Hyaluronsäure, die es auch im menschlichen Körper gibt. Die auf diese Weise gewonnene Hyaluronsäure unterscheidet sich nicht von der körpereigenen, und sie weist auch keine allergieauslösende Verunreinigungen auf. Somit ist sie gut verträglich – sie löst im Körper keinerlei Abwehrreaktionen aus. Ihre Wirksamkeit beruht auf einer ganz besonderen Eigenschaft: Hyaluronsäure hat die Fähigkeit, die sie umgebende Gewebsflüssigkeit in erheblichem Maße zu speichern und zu binden. Das Volumen in ihrer unmittelbaren Nähe mehrt sich dadurch um ein Vielfaches. Allerdings tritt die Wirkung nicht schlagartig ein, sondern es kann einige Tage dauern, bis dieser Effekt voll zur Geltung kommt. Die Wirkung der unter die Falten gespritzte Hyaluronsäure hält dann viele Monate lang an, doch wird die Substanz durch den Körper im Laufe der Zeit nach und nach abgebaut. Um diesen Abbauprozess hinauszuzögern, d.h. um die Wirksamkeit der Unterspritzung zu verlängern, wurde die Struktur der Zuckermoleküle in den Produkten etwas abgeändert. Wenn die Moleküle miteinander verkettet und vernetzt werden, so wird ihre Assimilierung durch den Körper erschwert. Je stärker der Grad der Vernetzung erfolgt ist, umso länger hält die Wirkung des Hyaluronsäure-Präparates. Mehrfach vernetzte Hyaluronsäure ist allerdings relativ viskös, lässt sich darum nicht ohne weiteres unter die Falten injizieren. Um ein Präparat besser einspritzbar zu machen, wird z.B. mehrfach vernetzte Hyaluronsäure in einfacher Hyaluronsäure aufgelöst. Mittlerweile gibt es eine große Palette an Produkten jeglicher Art, und für jede Falte findet sich garantiert ein für sie besonders geeigneter Filler. Hyaluronsäure-Präparate zeichnen sich sowohl durch gute Wirksamkeit, als auch durch gute Verträglichkeit aus.

Präparate auf der Basis von Kollagen

Kollagen ist ein vom Körper hergestelltes Protein. Es ist ein wichtiger Bestandteil des Bindegewebes. Mit dem Altern wird auch das Bindegewebe in der Unterhaut nach und nach abgebaut – ein Prozess, einen Substanzverlust in der Haut bewirkt und dadurch z.B. auch zur Ausbildung von Gesichtsfalten beiträgt. Verloren gegangenes Volumen in der Haut kann daher mit Kollagenpräparaten sehr gut wieder ergänzt werden. Auch Gesichtsfalten lassen sich mittels Kollagen mit guten Ergebnissen unterspritzen. Eine unwillkommene Folge bei der Behandlung mit Kollagen kann jedoch eine allergische Reaktion sein. Denn das Kollagen der kosmetischen Filler wird nicht synthetisch hergestellt, sondern dieses Eiweiß wird aus Tierhäuten gewonnen. Zwar gleicht es in allen Details dem körpereigenen Kollagen, doch kann es kleine Spuren des tierischen Gewebes mitenthalten. Manchmal kann es ausreichen, wenn auch nur kleinste Mengen tierischer Stoffe das Produkt verunreinigen, um mitunter auch schwere Allergien auzuslösen. Daher ist es sehr angebracht, vor der Anwendung eines Kollagenpräparates zu testen, ob der Körper auf den betreffenden Filler allergisch reagiert. Sollte dies der Fall sein, so muss von der Verwendung abgesehen werden. Wird jedoch keine allergische Reaktion ausgelöst, so ist der Filler verträglich und kann bedenkenlos eingesetzt werden. Eine Behandlung mit Kollagen bringt dann sehr gute Erfolge. Besonders vorteilhaft dabei ist, dass das Behandlungsergebnis unmittelbar nach der Unterspritzung sichtbar ist. Auch Kollagenfiller werden vom Körper abgebaut, sind also nichtpermanente Füllstoffe.